Der Ökumenische Seniorenclub in Eppertshausen besteht seit 50 Jahren. Und das wurde kürzlich gebührend gefeiert, mit Ehrungen, einem Gottesdienst in der katholischen Kirche und gemütlichem Beisammensein bis spät in die Nacht. Elsbeth Seibel, die den Seniorenclub seit 1999 ehrenamtlich leitet, wurde für ihr Engagement geehrt. Die langjährigen Ehrenamtlichen Elisabeth Wantschura, Tamara Berninger und Ingrid Leipner wurden entlassen.
„Wir möchten unsere Dankbarkeit für das 50-jährige Bestehen des Clube dos Idosos ausdrücken“, fasste die katholische Gemeinderätin Claudia Schöning zusammen. Zum Jubiläum waren daher auch alle (ehemaligen) Helfer, Gemeindevertreter, Pfarrer und Gemeindebeamte eingeladen. Auch Bürgermeister Carsten Helfmann überbrachte Glückwünsche.
Die Gründung fand 1972 am Lar da Juventude statt – genau dort, wo 50 Jahre später mittags wieder gefeiert wurde. 1975 zog das Haus nach Valentin. Die Mitglieder versammeln sich jetzt in der Senioreneinrichtung in der Willy-Brandt-Straße. Auch die Zukunft des Vereins sei gesichert, Schöning gibt eine Perspektive: „Wenn das Seniorenheim in Abteiwald fertig ist, wird es die Möglichkeit geben, in einer größeren Gruppe zusammenzukommen“, gibt Schöning eine Perspektive. Im Mittelpunkt des Seniorenclubs steht das Gemeinschaftsgefühl, das Miteinander. Der ehemalige katholische Pfarrer und Ehrenbürger von Eppertshausen, Harald Christian Röper, hat es einmal so beschrieben: „Menschen nehmen sich Zeit und werden gemeinsam alt.“
komplettes Programm
Bevor Corona alle Aktiven zu einer fast dreijährigen Pause zwang, versammelten sich jeden Mittwoch zwischen 30 und 40 Senioren. Sie trafen sich in der katholischen Gemeinde São Sebastião und einmal im Monat in der evangelischen Friedensgemeinde. „Wir sind ökumenisch – wir freuen uns über jeden, der durch unsere Tür kommt“, fasst Seibel zusammen. Rund 15 aktive Mitarbeiter, die in mehreren Teams arbeiten, sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft. Sie sorgen zum Beispiel für ausreichend Kaffee und Kuchen, die zum Selbstkostenpreis verkauft werden. Die Freude war groß, als Treffen im März endlich wieder möglich waren, wenn auch vorerst nur alle zwei Wochen. „Gemeinsam sind wir weniger allein“, so beschreibt Seibel das Motto des Seniorenclubs. Derzeit besuchen 20 bis 25 Gäste regelmäßig die Senioreneinrichtungen. Man trifft sich zum Beispiel zum Bingo. Für Tagesausflüge. Oder ins Kino. Seibel dokumentierte die besonderen Aktivitäten in dicken Fotoalben. Zum Beispiel Faschingssessions, Weihnachtsfeiern oder Neujahrsempfänge. Am letzten Mittwoch im Monat steht die gemeinsame Feier der Geburtstage der Mitarbeiter des jeweiligen Monats auf dem Programm. Ausflugsziele sind vielfältig. Bad Orb und Spessart stehen ebenso auf dem Programm wie Kurztrips ins Freizeitzentrum Münster oder zum Erdbeerhof in Groß-Umstadt. Seibel wählt Zielcafés nicht nur wegen ihrer schönen Lage, ihres Ambientes und ihrer Speisekarte aus, sondern auch, weil sie altersgerecht sind. Bei einer Vorbegehung stellt sie eine der ersten Fragen zu den Bädern. „Sie müssen absolut barrierefrei sein.“ Auch Referenten von Polizei und Feuerwehr waren in den Seniorenclub eingeladen und informierten die Mitarbeiter des Sozialzentrums über Patientenverfügungen.
Fahrdienst erforderlich
Der Seniorenclub bringt auch Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ins Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Lange Zeit wurden diejenigen, die nicht mehr gut laufen konnten und kein Fortbewegungsmittel hatten, sogar zu Hause abgeholt und zu Versammlungen gebracht. August Seibel macht diese Reisen seit über zehn Jahren. Peter Huther unterstützte ihn später. Dann wurde Seibel durch Norbert Beckmann ersetzt. Fahrer werden jetzt dringend gesucht. „Wir brauchen aktive Menschen, die auch wieder Auto fahren“, sagt Seibel.
Zu jung mit 70?
Derzeit kämen weniger „junge Alte“, sagt Seibel und verweist auf einen seit vielen Jahren anhaltenden Trend. Der Grund? Viele Rentner fühlten sich zu jung für den Verein. „Wenn ich jemandem vorschlage, der jetzt 70 Jahre alt ist, in den Seniorenclub zu kommen, höre ich: Das mache ich, wenn ich alt bin!“, sagt Seibel, die jetzt über 70 ist. Natürlich ist der Erfolg des Vereins nicht an das Alter gekoppelt, in dem die Spieler dort anfangen. Aber es rührt daher, dass Zusammenhalt, Einheit und Freundschaften so gut gepflegt werden.
Die nächsten Treffen des Seniorenclubs finden am 10. und 24. August, 14. und 28. September, 12. September und 26. September jeweils mittwochs im Seniorenwohnheim Willy-Brandt-Straße 6-8 (Eingang Heinz-Herbert-Karry-Straße) ab 15 Uhr statt Oktober, 9. und 23. November und 7. und 21. Dezember.
(Text: Evangelische Friedensgemeinde Eppertshausen)