Awo verabschiedet sich vom Präsidenten und Versammlungsleiter

Generationswechsel im Arbeitsschutz
:
Awo in Haan übernimmt zwei „Institutionen“

Generationenwechsel bei der Arbeiterwohlfahrt: Der langjährige Vorsitzende Frieder Angern und Awo-Versammlungsleiterin Jutta Barz scheiden aus.

Als er Frieder Angern verließ, regnete es rote Herzen, die ihm ein Ratsmitglied als Dekoration über den Kopf warf. Der ehemalige Präsident gewann vor einem Vierteljahrhundert die Herzen der Haaner Arbeiterwohlfahrt. Seit 1997 leitet der gebürtige Solinger den Ortsverein. „Frieder Angern ist eine Institution“, lobte Pressesprecher Harald Schmelzer.

Als Angern vor fast einem Vierteljahrhundert zum Leiter der Awo in Haan gewählt wurde, waren die Zeiten recht turbulent. „Aber ich habe Mitstreiter geholt, denen ich zu 100 Prozent vertrauen konnte“, erinnert sich der 77-Jährige in einem Interview. Vor allem sein ehemaliger Kassierer Walter Drennhaus spielte eine wichtige Rolle im Team. In Angerns Amtszeit fallen unter anderem der Umzug in den Neubau an der Breidenhofer Straße, der Beginn des bis heute sehr beliebten „Treffs für Alt und Jung“, aber auch das 50-jährige Jubiläum des Awo-Essens auf Rädern“ – für Angern ein zentraler Baustein für ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben im Alter.

Angern hatte im Dezember vergangenen Jahres den Staffelstab an seinen Nachfolger Holger Hackbeil übergeben, doch die Pandemie verhinderte bisher eine feierliche Ehrung für ihn und andere ausgeschiedene Vorstandsmitglieder. Dies wurde durch das diesjährige Sommerfest bereits kompensiert. Mehrere Dutzend Gäste, darunter die Bürgermeisterin von Haan, Bettina Warnecke, und der Präsident des Landkreises Awo, Klaus Kaselofsky, waren gekommen, um der „Anstalt Angern“ die Ehre zu erweisen.

Den Mitgliedern wird der ehemalige Präsident unter anderem als engagierter Bürger in Erinnerung bleiben: Neben seiner Tätigkeit bei Awo war er als Lehrer tätig, engagiert sich auch im Kirchenvorstand und bekleidete sogar das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters. Seine Teamkollegen erinnern sich jedoch daran, dass er immer Zeit für die Anliegen der Mitglieder fand.

„Frieder hatte das Lenkrad immer fest im Griff und manövrierte den Awo selbst durch Stürme“, sagte der neue Präsident Holger Hackbeil, „Sie werden immer einen festen Platz in der Geschichte unseres Awo haben.“

Als Abschiedsgeschenk überreichten die verschiedenen Arbeitskreise des Ortsvereins Selbstgemachtes aus ihren Bastel-, Mal- und Klöppelklassen. Angern will nun ein neues Kapitel aufschlagen. Der dreifache Großvater freut sich über seine neu gewonnene Freizeit, bleibt aber als einfaches Mitglied dem Ortsverein natürlich treu.

„Awo lebt vom Engagement seiner 250 Mitglieder. „Der Ortsverein in Haan ist sehr aktiv“, lobte der Präsident des Kreisverbandes Awo, Klaus Kaselofsky. Die Arbeit der Freiwilligen ist von besonderer Bedeutung. Holger Hackbeil ergänzt: „Ich möchte darauf hinweisen, dass Ihr ehrenamtliches Engagement keine Selbstverständlichkeit ist, denn nichts, was Sie getan haben, war selbstverständlich. Freiwilligenarbeit verbindet Menschen und überwindet Grenzen. Sie haben mit Ihrem Engagement viel Leben in die Awo gebracht Verpflichtung.”

Mit Jutta Barz verabschiedete sich der Ortsverein zudem von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin sowie einer prägenden Persönlichkeit. Wie Angern war er jahrzehntelang fester Bestandteil der Awo in Haan. Vor sieben Jahren übernahm sie schließlich die Leitung des Awo-Treffens für Alt und Jung vom inzwischen ebenfalls pensionierten Vorstandsmitglied Margit Thomas. Barz war bereits Anfang Juni in den Ruhestand getreten. „Wenn der Beruf zur Berufung wird …“, so formulierte es Holger Hackbeil für den Ortsverband Haan. Barz selbst erinnerte sich im Gespräch an viele tolle Begegnungen und Aktionen beim Treff – etwa die digitalen Hilfsangebote für Senioren. Aber auch auf diversen Urlaubsreisen für Senioren hat sie viel Gutes erlebt.

Mit dem Festakt wurde auch das diesjährige Sommerfest eröffnet. Bei Kaffee, Kuchen und Würstchen vom Grill nutzen viele Mitglieder die Gelegenheit zum geselligen Beisammensein.

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