Bayern München – Matthäus: „Musiala bringt alles“ | Sport

Jamal Musiala (19) vom FC Bayern ist das größte Juwel des deutschen Fußballs. BamS zeigt den gebürtigen Stuttgarter – samt seiner Familie, Hobbys und seiner eigenen Sprache.

Es ist lange her, dass ein deutscher Spieler den Ball so gut gespielt hat wie er…

Bisher ist Jamal Musiala der Überflieger unter ihnen Bayern. Als er mit seinem atemberaubenden Dribbling beginnt, nicken selbst Nicht-Bayern-Fans dankend mit dem Kopf.

In den ersten beiden Pflichtspielen imposant Nationalspieler mit drei Toren, einer Vorlage und vielen Wow-Momenten!

Wie arbeitet dieser junge Mann, von dem viele glauben, dass er eines Tages der beste Fußballer der Welt werden könnte? BILD am SONNTAG stellt Musiala vor.

Familienmann! Familie ist das Wichtigste für Jamal. Eine Freundin hat er nicht, Mama Carolin und seine jüngeren Brüder sind ihm das Wichtigste, auch als Profi lebte er viel Zeit zu Hause bei Mama, die ihn auch regelmäßig zum Training mitnahm.

Keine Luft! Obwohl er mit 19 Jahren schon ein wahnsinniges Gehalt von rund 5 Millionen Euro verdient, ist ihm das Superstar-Gehabe völlig fremd. Statt großem SUV oder Sportwagen fährt er als Dienstwagen einen bescheidenen Elektro-Audi A3. Sie sehen auch keine schicken Klamotten an ihm. Bedeutsam: Im Urlaub flog er nicht in den Luxusurlaub in die Sonne, sondern besuchte alte Freunde aus seiner Chelsea-Zeit in England.

Freund! Seine besten Teamkollegen sind Alphonso Davies (21) und Leroy Sané (26), aber er ist auch so etwas wie ein Bindeglied zwischen Stars und Talenten geworden, weil er sich mit fast allen versteht. Etablierte nationale Player haben Musiala bereits vollständig integriert. Einige seiner besten Freunde stammen aus Chelsea, wie der 19-jährige Tino Livramento, der jetzt für Southampton spielt. Musiala spielt mit ihm gerne Playstation online.

Dieser Jubel ist schon typisch für Musiala!  Nach Schlägen bildet er ein

Dieser Jubel ist schon typisch für Musiala! Nach Schlägen formt er mit den Fingern ein „M“.

Foto: Getty Images

Mentor! Einer seiner größten Sponsoren beim FC Bayern ist Thomas Müller (32), der Musiala immer wieder Tipps zur richtigen Positionierung auf dem Platz gab und ihn dort oft trainierte. Einer von Müllers wichtigsten Tipps für den Mittelfeldstar: „Geh in den Strafraum“ – sei gefährlich!

Zusatztraining! Mit 19 ist Musiala bereits eine absolute Perfektionistin und will sich immer verbessern. Vor dem Saisonstart hat er eine Woche früher mit dem Training begonnen, weil er mit seinem Abschluss nicht zufrieden war. Er trifft sich etwa einmal im Monat mit Neurotrainer Steffen Tepel und arbeitet an vielen kleinen Details: bessere Regeneration, bessere Bewegung, besserer Erstkontakt. Ganz wichtig: Verletzungsprävention. Da Musiala durch seine Dribblings viele Fußknöcheltritte bekommt, hat er mit dem Coach Übungen entwickelt, wie man die Gelenke nach Schwellungen wieder entlastet.

Ernährung! Auch hier überlässt Musiala nichts dem Zufall. Eine Nährstoffanalyse ergab, dass er Nudeln und Weizen nicht gut verträgt, er isst jetzt häufiger Kartoffeln – passend für einen deutschen Nationalspieler…

Sportfreak! Musiala ist ein absoluter Basketballfan und teilt diese Leidenschaft mit Teamkollege Davies. Er freut sich besonders auf die Golden State Warriors und Superstar Steph Curry. Auch Musiala selbst probierte verschiedene Sportarten aus: Bereits in der Grundschule praktizierte er Hapkido, eine koreanische Kampfkunst. Geschmeidige Bewegungen helfen ihm auch heute noch, zum Beispiel beim Rollen auf dem Feld. In der Schule in England versuchte er sich auch im harten Rugby. Und er spielt gerne Schach, er war sogar mal in einem Schachklub!

Euer “Denglisch”! Musiala lebte die ersten sieben Jahre in Deutschland, wuchs dann in England auf. Er spricht Deutsch mit einem schönen englischen Akzent und sagte kürzlich, er sei auf der gleichen “Wellenlänge” wie Mané. Mit Sicherheit auf einer Wellenlänge…

Lothar Matthäus (61) ist begeistert von Musiala. BamS-Rekordhalter: „Er hat alle Fähigkeiten, er hat alles, um ein Weltklassespieler zu sein! Dass Leichtigkeit, seine Schnelligkeit, seine technischen Fähigkeiten, seine Spielqualität und wie er Spielsituationen wahrnimmt. ankommt, weiß er schon was.“ er kommt damit zurecht, nimmt das Tempo auf und ist immer offensiv ausgerichtet. Genial, würde ich fast sagen.“

Bleibt die Frage nach Musialas größtem Geheimnis: Wie kann man so schön dribbeln lernen? Musiala musste zuletzt bei ESPN selbst lachen: „Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Ich versuche einfach, in die Räume zu kommen . Jeden Tag, im Training, im Käfig, all die Jahre. Und mit der Zeit merkt man, was funktioniert…”

Das heutige Ergebnis könnt ihr im Heimspiel gegen Wolfsburg bewundern.

Dieser Artikel stammt von BILD am SONNTAG. Die Vollversion als ePaper ist verfügbar hier.

Leave a Comment