“Alle unsere Erwartungen wurden übertroffen, wir sind sehr zufrieden.” Aus Sicht von Regisseur Norberto Bertassi ist die Sommerbilanz des Theaters mehr als zufriedenstellend. Dass „Schneewittchen“ (für die jungen Fans) und „Robin Hood“ (für die routinierten Besucher) erneut auf zwei Strecken fuhren, sei „die richtige Entscheidung“ gewesen. Ohne „Schneewittchen“ (Vorjahr „Bambi“) wären die Jüngeren verloren, und viele Wegbegleiter hätten auch „Robin Hood“ besucht: „Denn es gibt keinen Qualitätsunterschied zwischen den beiden Produktionen, dem ganzen Set und dem führenden The Team ging und es ist großartig“, sagt Bertassi stolz.
„Robin Hood“ (Buch und Regie: Norbert Holoubek) war mit elf ausverkauften Vorstellungen ein Hit, am Zusatztermin am Samstag gab es nur wenige Plätze frei. „Schneewittchen“ (Buch und Regie: Peter Färber) war so gut wie „fertig“. Danke auch an die Lieferanten der erfolgreichen pyrotechnischen Musik Norberto Bertassi & Walter Lochmann, die die Musik zu beiden Stücken beigesteuert haben.
Als Jugendproduktion für die United Theatres in Wien fände ich zum Beispiel Robin Hood perfekt geeignet.”
Theaterregisseur Norberto Bertassi
Die Theaterreihe wird mit einer Neuaufnahme von „Bambi“ am 23. und 25. September im Freizeitzentrum Franz Fürst in Wiener Neudorf fortgesetzt, bevor es zum 7. Mal wieder zum traditionellen „Weihnachtslied“ kommt. Bis zum 10. Geburtstag will Bertassi nicht rocken, aber dann fällt ihm etwas Neues ein: der „Little Mister“. Parallel oder alternierend zur Weihnachtsgeschichte.“
“Anne Frank”-Version zum Holocaust-Tag
Ganz neu ist die Uraufführung anlässlich des Holocaust-Tages am 27. Januar um 18.30 Uhr in der Stadtgalerie: „Anne Frank“ (Buch: Norbert Holoubek) mit Juliette Khalil in der Titelrolle. „Ich habe das Stück in einem kleinen Theater in Rom gesehen – natürlich auf Italienisch“, sagt Bertassi. Holoubek hat es umgeschrieben. Trotz aller Tragik soll es kein deprimierendes Stück werden, sondern ein hoffnungsvolles“, so der Regisseur. Das Lied stammt von Raffaele Paglione, den „ich vor etwa 30 Jahren bei Elisabeth kennengelernt und ihn für mich begeistern konnte B. in Musicals.“ „Etwas machen“ hat länger gedauert“, schmunzelt Bertassi.
„Cinderella“ und „Anne auf Green Gables“
Nicht zuletzt haben die Vorbereitungen für die Sommersaison 2023 bereits begonnen. Mit „Cinderella“ mit Emily Fisher in der Titelrolle steht für die Kleinsten der nächste Märchenklassiker auf dem Programm. Diesmal ist das Buch von Holoubek und „es ist schon fertig“, lobt Bertassi.
Die Hauptproduktion dreht sich um den hierzulande relativ unbekannten kanadischen (Generationen-)Bestseller Anne of Green Gables. „Wir Künstler brauchen Herausforderungen. Es war Norberts Wunsch.“ Die Titelrolle hat bereits „Heidi“ Lili Beetz übernommen.
Angesichts der Theatererfolge sieht sich Bertassi zunehmend mit der Frage konfrontiert, warum Inszenierungen nicht in großen Häusern zu sehen sind. „Das Theater, das uns die Chance gibt, fehlt einfach. Als Jugendproduktion für die Vereinigten Theater in Wien fände ich beispielsweise Robin Hood perfekt geeignet“, träumt Bertassi. Immerhin war Christian Struppeck, seit 2012 Musikdirektor der Vereinigten Theater in Wien, bei der Premiere in Mödling dabei und war beeindruckt.