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Der Lindower Rommee Club feiert sein 20-jähriges Bestehen
Lindau „Erinnerst du dich, als wir Maria mit der Schubkarre nach Hause gebracht haben?“, fragt Herta Wudick lachend. Fragende Blicke. „Weil sie so blau war“, fügt sie hinzu. Es ist lange her, aber sie erinnert sich noch gut an die hausgemachte Weinparty. Herta Wudick, 94 Jahre alt, ist die Leiterin der Lindower Rommé-Truppe, die sich alle zwei Wochen trifft, um natürlich Rommé zu spielen, aber nicht nur das, und die nun ihr 20-jähriges Bestehen feiert.
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Seit 20 Jahren wird in Lindow Rommé zusammen gespielt
Fast alle zwölf aktuellen Mitglieder feierten am Montagnachmittag in der Cafeteria des Lindower Seniorenstifts – Briefe blieben ausnahmsweise zu Hause – stattdessen gab es Kaffee und Kuchen auf dem Tisch. Und Herta Wudick hatte Rosen dabei, für die, die an der Stiftung beteiligt waren: Eva Seifert, Lore Jäschke, Doris Vandrey – und sie selbst. Und all jene Rommé-Damen werden in Erinnerung bleiben, die am Spieltisch gestorben sind. Denn alle Vereinsmitglieder sind bereits betagt – für einige ist das Alter die einzige soziale Bindung.
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Herta Wudick hat die Spieler von Beginn an an die Rosen herangeführt.
© Quelle: Regina Buddeke
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Herta Wudick führte Aufzeichnungen: „20 Jahre, 262 Tage Rommé. Und es wären noch ein paar mehr geworden, wenn Corona nicht passiert wäre“, sagt sie und erinnert sich, wie es vor 20 Jahren war, als wir uns kennengelernt haben – und doch waren wir zu zwölft: in ihrem Wohnzimmer. Die Idee, sagt die Gründerin Sie stammt aus einem harten Kern von Rommé-Fans, die sich bei einer Kur kennengelernt haben: „Wir sind jedes Jahr regelmäßig nach Bad Flinsberg gefahren und haben dort Rommé gespielt“, sagt Herta Wudick.
Im Rommé-Club wurden neue Freundschaften geschlossen
Du wolltest es nach der Heilung nicht einschlafen lassen. Zurück in Lindow trafen sich die Damen privat zum Kartenspielen. Mehrere Frauen kannten sich seit Beginn der Enhancement-Kombination. Im Rummy Club wurden neue Freundschaften geschlossen. Zumal der Club oft gemeinsame Ausflüge oder gesellige Abende unternimmt. Sozialer Kitt im ländlichen Raum. Alle kommen aus Lindow oder Umgebung.
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Eine Aufnahme von vor 20 Jahren, als noch Menschen im Wohnzimmer von Herta Wudick standen.
© Quelle: Regina Buddeke
Zwei Jahre lang traf sich der Club in Wudicks Wohnzimmer, dann wurde es zu klein. Bei Arndt’s Bäckerei wurde ein neues Zuhause gefunden – Kaffee und Kuchen – denn das darf bei einem Rommé-Nachmittag nicht fehlen – gab es natürlich auch dort. Trotzdem war es sehr knapp: In dieser Runde waren doppelt so viele Spieler wie heute. „Also hat uns Frau Kindt aufgenommen“, erinnert sich Herta Wudick. Der Direktor des Pflegeheims vermietet den Speisesaal an den Rommee Club.
Unter all den Frauen sitzt auch ein Mann. „Ich habe ihn einfach mitgebracht. Für ihn ist das eine gute Alterstherapie“, sagt Ursula Steinmeyer. Wenn Sie zu zweit zu Hause spielen würden, wäre das nichts. „Hier bei uns muss er sich konzentrieren.“ Und gesellig ist es auch: Zu Beginn eines Spielenachmittags sind die Tische so gestaltet, dass nicht immer die gleichen Leute miteinander spielen. Der Sieger mit den wenigsten Punkten erhält am Ende einen Blumenstrauß.
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Im Lindow Rummy Club gibt es kein Schummeln
Neue Mitglieder werden nicht dringend gesucht. „Wir wollen keine Gelegenheitsspieler“, sagt Herta Wudick. „Nur Stammspieler, die regelmäßig kommen.“ Was auch wichtig ist: “Wir schummeln nicht.” Pläne für die Zukunft? Herta Wudick nickt: „Mach weiter. Und wenn ich es irgendwann nicht mehr aushalte – mein Nachfolger ist garantiert. Aber das weiß noch niemand“, sagt sie und grinst.