Der Weg ist wiederverwendbar – Ökomodell Achental präsentiert das Recup-System und Tischmöbel

Der Arbeitskreis Klimaschutz hat nun erste Schritte zur Plastikvermeidung auf den Weg gebracht: Die neu gegründete Initiative befasste sich in ihrer jüngsten Sitzung damit, wie der Abfall von Einweg-Kaffeebechern im Achental reduziert werden könnte. Der Bürgermeister des Übersees, Herbert Strauch, unterstützt den Vorschlag: „Das ist ein Thema von großer Bedeutung. Die Sensibilisierung für das Thema Plastikvermeidung ist ein wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.“ Das Mehrwegsystem soll nur eine mögliche Lösung sein neben anderen als »fahrbares Geschirr« Herbert Strauch geht es vor allem um die Wissensvermittlung und Sensibilisierung der Bevölkerung.

Daher wurde das Mehrwegmodell Recup/Rebowl auf der Gesamtvorstandssitzung vorgestellt. Unternehmen verleihen Pfandprodukte zur Nutzung. Gegen eine geringe Gebühr können Produkte bei Bedarf flexibel ausgeliehen oder zurückgegeben werden. Kunden können gebrauchte Tassen und Gläser auch bei allen teilnehmenden Betrieben zurückgeben und erhalten ihr Pfand zurück.

Insgesamt sollen öffentliche Betriebe wie Kioske und Bäckereien in Gemeinden angesprochen werden. Als bestes Praxisbeispiel nannte Strauch die Umstellung von Plastikbechern auf Recup-Becher an der Strandbar in Übersee. Das Strandbad in Übersee hat es bereits geschafft, große Mengen an Plastikmüll zu vermeiden. Der Recup-Becher ist seit 2019 an der Beach Bar im Einsatz – anstelle der bisherigen Einwegbecher – und „neu wie am ersten Tag“, berichtet Strandbad-Geschäftsführer Andreas König. Aufgrund des neuen Verpackungsgesetzes ist das Thema für fast alle Restaurantbesitzer relevant – ab Januar 2023 sind Restaurants, Cafés und Bistros verpflichtet, Getränke und Speisen zum Mitnehmen in Mehrwegbehältern anzubieten. Es sei also sinnvoll, sich zeitnah damit auseinanderzusetzen und sich darauf vorzubereiten, sagte er bei der Sitzung.

Das Ökomodell Achental wird sich dieser Problematik annehmen und eine Liste bestehender Angebote erstellen. Um Einweg-Plastikgeschirr zu vermeiden, haben einige Kommunen zudem bereits die Möglichkeit, das „Mobile Geschirr“ auszuleihen – so können Feste ohne Abfall gefeiert werden, indem mobiles Geschirr mit ihrem Porzellangeschirr genutzt wird. So stehen beispielsweise ca. 300 Besteck (normal), ca. 100 Besteck (Kaffee), zwei Spülmaschinen und eine Kaffeemaschine zur Abholung bei der Wasserrettung im Ausland bereit.

Lebensmittel in eigener Verpackung mitnehmen

»Wer allerdings sein eigenes Geschirr dabei hat, muss nicht auf Einweggeschirr zurückgreifen. Auf Wunsch füllen die meisten Gastronomiebetriebe die Speisen gerne in selbst mitgebrachte Behältnisse“, erklärt Florian Maier, Projektleiter des Öko-Modells Achental. Das Café Restaurant Jägerwinkl in Marquartstein bietet beispielsweise Geschirr zur Miete oder auf Bestellung an , wird dringend empfohlen, eigene Take-Away-Verpackungen mitzubringen.Jägerwinkl-Inhaberin Nadine Hammerl verriet, dass sie bereits Bio- und Fairtrade-Kaffee von der Kaffeerösterei Baruli bezieht und anstelle der Plastik-Version Strohhalme und Löffel aus Glas oder Papier verwendet tasse kommt dort auch zum einsatz.

Reinigung als Erlebnis: »CleanUP Tour« beim Festival Outdoor

Gemeinsames Bergputzen als Outdoor-Erlebnis: Wer selbst Hand anlegen und gemeinsam mit anderen Naturbegeisterten in kleinen Gruppen losziehen möchte, um in Wäldern, Seen und Gemeinden Müll zu sammeln, ist bei den »Chiemgauer Alpen CleanUP Days 2022« in gewissem Maße dabei. Organisiert wird die Sammelaktion vom gemeinnützigen Verein PATRON mit Sitz in Pfronten. Der Chiemgau ist die fünfte der sieben Regionen, die die Initiative im Rahmen der „CleanUP Tour 2022“ mithilfe hunderter Freiwilliger vom Müll befreien will.

Beim „Chiemgau Outdoor Festival“ vom 19. bis 21. August in Übersee, Almfischer 3, gehören Aktivitäten am Berg, im Wasser und in der Luft sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Live-Bands auf der Bühne dazu die Nachhaltigkeits- und Naturschutzthemen in der Innenstadt. »Da wir uns beim Chiemgau Outdoor Festival gezielt an Bergwanderer richten, liegt es für uns nahe, beide Veranstaltungen zu kombinieren. Gemeinsam wollen wir im Sommer 2022 der Natur etwas zurückgeben und den Chiemgau aufräumen“, sagt Dominik Hartmann, Organisator des Chiemgau Outdoor Festivals.

In Kombination mit Aufräumkampagnen hat Dr. Bernhard Bauske vom WWF am Samstag, 20. August um 13:50 Uhr zum Thema „Plastik in der Umwelt – Auswirkungen und mögliche Lösungen“. Abschließend findet am Sonntag, 21. August um 10:30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Dr. Bauske (WWF), Matthias Drexlmaier (Doghammer GmbH), Stephan Semmelmayr (Chiemgau Tourismus) und Martina Lindenmayr (Schirmherrin eV) zum Thema »Nachhaltigkeit (versuchen)«.

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