Die Fotografinnen Anne Pöhlmann und Natascha Borowsky im Kunstarchiv

Ausstellung im Kunstarchiv Kaiserswerth
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Fotokunst aus Düsseldorf setzt weltweit Trends

„Interplay“ heißt die Ausstellung mit Werken der Düsseldorfer Fotografinnen Anne Pöhlmann und Natascha Borowsky im Kunstarchiv Kaiserswerth, von wo aus der Blick nach New York geht, wo Bernd und Hilla Becher eine große Schau gewidmet ist.

Die Kulturreferentin Miriam Koch und Gabriele Conrath-Scholl von der SK-Stiftung Kulturkolonie eröffneten die Ausstellung „Zusammenspiel“ der Düsseldorfer Fotografinnen Anne Pöhlmann und Natascha Borowsky im Kunstarchiv Kaiserswerth eröffnet. Sie lobten einhellig nicht nur die Künstlerinnen, sondern auch die Köln-Düsseldorfer Zusammenarbeit zugunsten eines zu erwartenden Deutschen Instituts für Photographie in Düsseldorf bis zur großen Becher-Retrospektive im Museum of Modern Art in New York, die dann nach San Francisco weiterzieht.

Die Lobeshymne von Met-Chef Max Hollein und US-Fotograf Jeff Rosenheim auf die Juli-Vernissage können die Düsseldorfer noch nachholen, weil sie online ist. In seinen ersten Worten beschreibt Hollein Bechers Schau als seine „absoluter Traum”, schon sein Vater Hans Hollein lehrte als Kollege der Bechers, auch an der Kunstakademie in Düsseldorf. Die Fotografen, wie auch der Architekturprofessor, hatten die “große skulpturale Qualität und Kraft” in anonymer Industriearchitektur, die die Bechers in Schwarz-Weiß “für die Ewigkeit” festhielten.

Die Schau in New York, die Sohn Max Becher, dem Kölner Becher-Archiv und dem Düsseldorfer Becher-Studio unter Chris Durham zu verdanken ist, legt besonderen Wert auf Hilla Becher, weil sie die Fotografin war. Seine ersten Studien zu metallischen Formen, in denen Licht und Metall auf dramatische Weise miteinander reagieren, wurden im Archiv gefunden. Hollein sagt noch: „Hilla war ihre Fotografin. Bernd war der Maler und Zeichner, er kam aus der deutschen Neuen Sachlichkeit und war fasziniert von der Idee einer „getreuen Darstellung“.Porträts.“ Seine Landschaften scheinen von Drohnen fotografiert worden zu sein.

Interessant ist die Reaktion von Blake Gopnik in der New York Times. Er vergleicht die Bechers mit dem Pop-Größen Andy Warhol. Beide waren leidenschaftliche Sammler, der eine mit Suppendosen, der andere mit der Typologie von Industriebauten. In beiden Fällen war es Kunst. Gopnik erwähnt veraltete Technik mit Weitwinkelobjektiv, Faltenbalg und grau-schwarzen Drucken, die ewig zu halten scheinen. Eine solche Technik passt zu den letzten Momenten der industriellen Revolution.

Der Glanz der New Yorker Schau ruht auf Düsseldorf, auch wenn die von Beat Wismer ursprünglich für den Kunstpalast geplante Becher-Retrospektive vorerst nicht stattfindet bzw. nicht stattfindet. Max Becher hat Amerika gefundensehr wichtig“, betont Gabriele Conrath-Scholl. Das tut Düsseldorf aber keinen Abbruch. Auch die hiesige Fotoszene lebt weiter, wie die aktuelle Ausstellung in Kaiserswerth zeigt. Konkrete Angaben zum Standort eines Fotoarchivs in Düsseldorf gibt es allerdings nicht Bundes wurde enthüllt.

Nur so viel zur Ausstellung selbst: Natascha Borowsky studierte noch bei Bernd Becher. Sie und eine kleine Gruppe von Kollegen an der Theodor-Heuss-Brücke unterhalten eine gemeinsame Farbdunkelkammer mit Filtern und Chemikalien für ihre analogen Negative. Ihre Motive sind Mineralien, Steine, Pflanzenteile und Fundstücke, die sie in farbige Stoffe oder gekochte Substanzen einlegt, bevor sie zur analogen Großbildkamera greift. Neuerdings sind auch digitale Fotogramme entstanden, die durch ihre Farben faszinieren, aber leider nicht gezeigt werden.

Anne Pöhlmann begann in Mainz und absolvierte ihr Studium bei Thomas Ruff und Rita McBride. Seit ihrer Kindheit kennt sie die Fotografie, die sie reflektiert, analysiert und in der sie versucht, digitale Mechanismen zu umgehen. Es überträgt Rundungen auf glänzende, teilweise halbtransparente Stoffe, sodass die feinen Stoffstrukturen in Kombination mit den Bildpixeln auf dem Sensor der Kamera einen Moiré-Effekt erzeugen, der irritierend und überraschend zugleich ist. Anders sein Tagebuch in Japan nach einem Stipendium im Land der aufgehenden Sonne. Hier druckt er Motive künstlicher Natur auf Seide und rahmt sie mit Stoffen ein. Ihre neuste Serie spielt mit Faltenwurf, Mesh und Licht, das einen dunklen und doch intensiv sinnlichen Reiz ausstrahlt.

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