Altengamme feiert
Die Kirche St. Nicolai aus vier Ländern ist etwas für Entdecker

Die Kirche von Altengamme ist reich verziert und bietet unglaublich viele Details, die es wert sind, näher betrachtet zu werden.
Foto: Wiebke Schwirten
Altengamme feiert die 775-jährige Kirche. Die Festwoche und der neue Kirchenleiter erscheinen mit vielen schönen Kleinoden.
Altenspiel. Das Kirche St. Nikolaus Innerhalb Altengamme gehen 775 Jahre und das Dorf will feiern – eine ganze Woche lang. Vom 21. bis 28. August erwartet die Besucher Abwechslung und wer schon einmal bei einem Altengammer Fest dabei war, weiß, dass sich auch diese Zeit lohnen wird.
Passend zum Jubiläum hat die Gemeinde ihre Illustrationen bisher in Schwarz-Weiß. Kirchenführer neu gestartet. Und auch hier ist den Altengammers ein schönes Kunststück gelungen. Denn die Broschüre bietet Einheimischen und Besuchern einen intensiven Einblick in die Geschichte und Entwicklung der barocken Bauernkirche und ihrer Umgebung.
Es wurde hauptsächlich mit Gemälden der Maler Hans Förster (1885–1966) und Hermann Haase (1862–1934) sowie Zeichnungen des Architekten Julius Faulwasser (1855–1944) um 1900 illustriert. Die Darstellungen sind so detailliert, dass es fast den Anschein hat wie ein Foto. . Fotograf und Gemeindemitglied Tobias Gätke sorgte dafür, dass auch die Bilder im Kirchenführer auffallen.
„Wir haben uns dieses Mal für Farbe entschieden“, sagt Pastor Martin Waltsgott, der gemeinsam mit Hans-Karl Lange und Gerd Hoffmann an der Textredaktion und Stefanie F. Stenner an der Erstellung des Kirchenführers gearbeitet hat. „Mein Herz schlägt für diese Fotos“, sagt Martin Waltsgott auf die Frage, was ihm an dem neuen Kirchenvorsteher besonders gefällt. „Sie bringen große Wertschätzung zum Ausdruck. So ein Foto dauert nicht einmal eine Minute. Und das sagt schon aus, dass es sich gelohnt hat, das Gebäude, die Szene einzufangen.“
Altengamme feiert ihre Kirche, die ihnen ans Herz gewachsen ist
Man spürt, wie sehr er der Kirche verbunden ist – eine Liebe, die er mit vielen Senioren teilt. „Die Kirche lebt davon, dass sie aus der Heimat kommt, man kann St. Nicolai nicht einfach woanders hinstellen“, sagt Waltsgott. Seine vielen Details, wie die verschnörkelte Hutablage, die Intarsien, der Taufstein mit dem mächtigen Baldachin, sind nicht aus einem Guss, sondern nach und nach entstanden. Es wuchs als Gemeinschaft. Und es passt – hier wie dort.
Auch textlich bietet die Broschüre eine Fülle von Informationen – darunter auch solche, die aufhorchen lassen. Um 1750 wurde die Altengammer Kirche nach einem verheerenden Sturm nicht nur wieder aufgebaut, sondern sogar erweitert – mit damals rund 800 Gemeindemitgliedern. Heutzutage werden bei einer so großen Gemeinde pastorale Stellen gestrichen.
Kirchenleitung und Festwoche sind vielfältig
Genau wie der Kirchenführer (3000 Stück à 5 Euro) ist auch die Festwoche facettenreich. Beginn mit Gottesdienst am 21. August mit Bischöfin Kirsten Fehrs (10 Uhr). Einige Kleinode, die im umfangreichen Programm vielleicht nicht sofort ins Auge fallen, sollen hier erwähnt werden. Im Timmanschen Haus (Kichenstegel 8) beispielsweise gibt es viele Ausstellungen. In „Arte Contemporânea – The Next Step“ wagen 14 Künstler ungewöhnliche Schritte, setzen eines ihrer Werke mit einer Bibelstelle in Beziehung und bieten so genug Inspiration für neue Reflexionen.
Ausstellungen, Bücherflohmarkt und “Kunterbuntkirche”
„Nichts ist, wie es scheint“ ist ein Jugendprojekt. Gemeinsam mit dem Künstler Ludger Trautmann entwarf sie Holzstelen. Andrea Madadi zeigt, dass historische Proben auch heute noch interessant sind. Sie kontrastiert auch traditionelle Motive mit ihren eigenen gestickten Interpretationen. Wahre Schätze gibt es auch auf dem Bücherflohmarkt – der Erlös kommt der Unterstützung von Kriegsflüchtlingen in und außerhalb der Ukraine zugute.
Gäste sind in der Woche vom 21. bis 28. August willkommen, und die Teilnahme wird ermutigt. Vor allem bei der „Kirche kunterbunt“ am 27. August. Es geht um „Kirche – ein Haus aus lebendigen Steinen“ über Generationen hinweg und interaktiv von 15 bis 18 Uhr. Anmeldungen sind weiterhin unter [email protected] möglich. de oder 040/723 61 54.
Aktualisiert: Di, 16.08.2022, 05:50
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