Die Mosterei de Höltinghausen stellt köstliche Fruchtsäfte her

Sie können viel mit ihnen machen; Iss sie pur, schneide sie in Müsli, backe einen leckeren Kuchen damit und koche sie wie Marmelade. Oder trinken Sie Ihren eigenen köstlichen, frischen Saft. „Köstlich ist es, wenn man seinen eigenen Fruchtsaft trinkt“, stimmt Sebastian Oevermann aus Höltinghausen zu. Wenn im Spätsommer und Herbst die Äpfel, Birnen und Quitten reif sind, stellt er in seiner Mosterei aus den Früchten seiner Kunden leckere Säfte her. Selbstgemachter Fruchtsaft schmeckt nicht nur lecker, sondern ist auch sehr gesund. Anders als bei vielen Getränken im Supermarktregal werden weder Zucker noch Farb- oder Konservierungsstoffe zugesetzt. Wie wird aus der Frucht Saft gewonnen? PROMENADE schaute Sebastian Oevermann beim Würzen über die Schulter.

20 Tonnen pressen den Saft aus dem Püree

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und auf dem Bauernhof der Familie Oevermann sammeln sich Kisten und Eimer voller Äpfel, Birnen und Quitten. „Wir sind sehr unkompliziert vorgegangen. Kunden, die noch eine Möglichkeit haben, können gerne einen Termin vereinbaren und auf den Saft warten. Viele lassen aber auch die Ernte im Hinterhof liegen, kleben einen Zettel mit dem Namen und holen den Saft dann ein, zwei Tage später wieder ab“, erklärt Hobbymoster.

„Augustäpfel sind die ersten Äpfel, die reifen“, sagt er. Ab 50 Kilo Obst – das entspricht 5 großen Eimern – lohnt es sich, aus den Früchten Ihres Gartens Most zu machen. „Aus 10 Kilo Obst bekommt man etwa 6 bis 7 Liter Saft“, sagt der Höltinghauser. Bevor das Obst mittels einer Walze zum Brecher transportiert wird, sortiert Sebatian Oevermann das Obst auf dem Sortiertisch. „Faule oder verdorbene Früchte werden ausgesondert, weil sie den Geschmack beeinträchtigen“, sagt Moster. Anschließend wird das Obst erneut gewaschen und schließlich zerkleinert. Das Püree – wie das „Mus“ genannt wird – wird in grob gewebten Stoff gewickelt und zwischen Holzkisten schichtweise gestapelt, bevor alles mit 20 Tonnen Druck gepresst wird. Die Bagasse bleibt. Es sind die Reste von Rinde, Stängel und Samen, die Sebastian Oevermann als Dünger aufs Feld bringt.

Faules Obst hat keine Chance und wird auf der Bestenliste gereiht.

T. Schulte-Sass

Der Most (Würze) wird lagenweise in dickes Tuch gewickelt, bevor er mit 20 Tonnen gepresst wird.

T. Schulte-Sass

Automatische Abfüllung in Aluminiumsäcke.

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Kunden erhalten ihren Saft im praktischen 5-Liter-Beutel.

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Der gewonnene Saft läuft in einen Saftsammelbehälter und wird von dort durch ein Eckrohrsieb in große Metallbehälter gepumpt. „Hier wird der Saft grob gefiltert“, erklärt Sebastian Oevermann. Um den Saft mindestens ein Jahr haltbar zu machen, wird die Flüssigkeit kurzzeitig mit einem Durchlauferhitzer auf 80 Grad erhitzt, bevor sie hermetisch abgefüllt wird. Entweder im 5 Liter Beutel mit integriertem Zapfhahn oder in Flaschen. „Wir bieten die Aluminiumbeutel hauptsächlich im Umkarton an. Darin kann der Saft dann mindestens ein Jahr gelagert werden. Einmal geöffnet hält es sich etwa 3 Monate“, sagt der Spezialist.

Kunden zahlen 6 Euro für eine 5-Liter-Kiste. Dafür bekommen sie richtig leckeren Saft aus ihrem eigenen Obst. Der Geschmack hängt natürlich von der Fruchtsorte ab. „Jeder Saft schmeckt anders. Hauptsächlich werden Äpfel und Birnen verarbeitet, etwas später in der Erntezeit kommen Quitten hinzu. Auf Kundenwunsch können wir sie auch mit Äpfeln oder Birnen mischen. Außerdem schmeckt er köstlich“, sagt Oevermann, der vier Hektar mit sieben verschiedenen Sorten neu gepflanzter Apfelbäume besitzt. „Ich stelle hier gerade auf ökologischen Landbau um“, sagt er. Nächstes Jahr erwartet er bereits eine erste Ernte, die er als Apfelsaft verkaufen möchte.

Maschine schafft 300 Liter pro Stunde

Sebastian Oevermann begann vor sechs Jahren mit dem Kulturkreis Höltinghausen mit einer kleinen Saftpresse für deren lokale Kulturveranstaltungen Apfelwein zu produzieren. „Er hat sich über die Jahre entwickelt“, sagt der dreifache Vater. Aus zunächst 12.000 Liter, dann 20.000 Liter produziert sie heute 40.000 Liter Fruchtsaft. Vor einem Jahr hat er sogar in eine größere Maschine investiert, die rund 300 Liter pro Stunde produzieren kann. „Natürlich gibt es Jahre schlechter Ernten“, sagt er. Zum Beispiel, wenn es im Frühjahr wieder Spätfrost gibt. „Cidre mache ich nebenberuflich, das macht mir sehr viel Spaß“, sagt der Bauingenieur. Zur Erntezeit widmet er sich mehr dem Apfelwein, auch seine Frau und seine Eltern packen mit an – ein echter Familienbetrieb!

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