Die Odenwald Tafel hat jetzt Wild auf der Speisekarte

Wildbratwurst ist seit Kurzem auf der Speisekarte der Tafel Erbach-Michelstadt. Wie kommt es zu dieser ungewöhnlichen Bereicherung des Einkaufskorbs der Bedürftigen?

Das Projekt „Tafelwild“, mit dem die Odenwälder Jäger die Erbach-Michelstädter Tafel unterstützen, leistet Sozialarbeit in beachtlicher Dosis.  Die erste Marge gaben dann Tafel-Obmann (v.l.) Reinhold Ruhr, Jäger-Sprecher Daniel Flick, Volksbank-Vorstand Ralf Magerkurth, Tafel-Mitarbeiterin Brigitte Gölz und Jägerverein-Obmann Moritz Krellmann heraus.  Foto: Dirk Zengel

Das Projekt „Tafelwild“, mit dem die Odenwälder Jäger die Erbach-Michelstädter Tafel unterstützen, leistet Sozialarbeit in beachtlicher Dosis. Die erste Marge gaben dann Tafel-Obmann (v.l.) Reinhold Ruhr, Jäger-Sprecher Daniel Flick, Volksbank-Vorstand Ralf Magerkurth, Tafel-Mitarbeiterin Brigitte Gölz und Jägerverein-Obmann Moritz Krellmann heraus.
(Foto: Dirk Zengel)

MICHELSTADT – “Toll! Ich liebe die Jagd!”, sagt die Shopperin und zeigt begeistert auf die Dosenwurst in ihrem Einkaufswagen.Ihre Freude beruht vor allem darauf, dass sie das als edel geltende und damit allgemein als edel geltende Fleisch kaufen kann etwas teurer. Denn ein Wildgericht aus der näheren Umgebung ist auch bei der Erbach-Michelstädter Tafel eingetroffen, auf deren Dienste Sie, wie so viele andere Odenwälder, angewiesen sind. Arme Kunden verdanken der Eröffnung des Sponsorings die interessante Erweiterung ihres Speiseplans Verein, um den Bedürfnissen und dem sozialen Bewusstsein eines bedeutenden Teils der Odenwälder Jäger gerecht zu werden.

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„Die Mitglieder des Odenwälder Jägervereins haben mit ihrer guten Idee ins Schwarze getroffen“, sagt Tafel-Präsident Reinhold Ruhr. Für die eigens dafür geschaffene Marke „Tafelwild“ gewannen die Jäger die Volksbank Odenwald und die Metzgerei Langenbrombacher Scholl als weitere ehrenamtliche Partner und erreichten damit das Ziel, Bedürftigen ein fertiges und langlebiges Produkt zur Verfügung zu stellen.

„Wer wie wir Jäger gemeinnützig Lebensmittel produziert und dem durch den Feuerbefehl auch mal ein Pfund Fleisch ausgehen kann, der sollte sich angesichts der dramatischen Folgen wirklich Gedanken über seine Möglichkeiten machen, die Folgen zu mildern steigenden Lebenshaltungskosten”, kommentiert Jäger-Geschäftsführer Moritz Krellmann. Und Vereinssprecher Daniel Flick erzählt, wie Jäger auf die Hilfe von Tafeln stießen, deren bisherige Lebensmittelspender kaum ausreichen, um den wachsenden Bedarf an vergünstigten Lebensmitteln zu decken.

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Um den Lieferantenkreis zu erweitern, arbeiten wir gemeinsam daran, dass mehrere Kreiseigentümer einen Teil des Fleisches ihrer erlegten Tiere zur Metzgerei Scholl bringen, die daraus Wildwürste herstellt, die in Dosen auf den Tisch kommen. Jäger und Metzger profitieren davon, dass sie die Hintergrundkosten nicht bezahlen müssen. Dies wird von der Volksbank Odenwald mit einer Spende in Höhe von 10.000 Euro unterstützt. Neben Reh wird auch Wildschwein in der „Wild-Bratwurst“ verarbeitet. „Wie zu erwarten war, wurden in der für diese Serie relevanten Saison mehr Rehe als Wildschweine gespendet“, sagt Krellmann. Da die Wurst aber einen gewissen Fettgehalt braucht, musste sie bei manchen Hausschweinen nachgebessert werden, was aber am Charakter der Ware nichts ändert.

Spontaner Zusatz eines Kühlers

„Wir alle sind sehr dankbar, ein Produkt aus dem Odenwald zu erhalten, das wir aufgrund seiner Herstellungsweise gerne vertreiben“, kommentierte Tafel-Präsident Ruhr die Auslieferung der ersten 500 Exemplare der „Wilden Bratwurst“. Wie er sagte, ist sogar die Verfügbarkeit weiterer Jagdprodukte für Tischzwecke in Aussicht gestellt: Denn Volksbank-Chef Ralf Magerkurth erweiterte das Engagement seines Instituts spontan um einen Kühlschrank, in dem auch Brühwürste aufbewahrt werden könnten serviert.

Daniel Flick zeigt den Wert all dessen für die Ernährung jedes Verbrauchers: „Das Wild ist besonders eiweißreich, cholesterinarm und garantiert ohne Medikamente“, verkündet und verrät damit einen weiteren Impuls der Kampagne, die auch einen Marketingbeitrag beinhaltet Buschfleisch und Imagewerbung für die Jagd.

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Für die meisten Tafelkunden ist am Tag der Erstauslieferung jedoch keine zusätzliche Werbung erforderlich. Sie freuen sich, dass sie nun auch „Tafelwild-Bratwurst“ in ihrer Ration finden. Das Bewusstsein fragt nur kurz: “Wurden Rehe und Wildschweine auf den Tisch geschossen?”. Aber die gespendeten Tiere stammen aus normalen Jagdbetrieben, die auf Waffenfunktionen basieren. Ein Mann aus dem Kundenkreis ist allerdings weniger begeistert: Er isst nur wenig Fleisch und mag Wild gar nicht, sagt er. Er bietet Madame de Michelstadt seine beiden Dosen an. Und sie revanchiert sich mit einer Packung Kaffee. „So machen wir das immer, wenn wir etwas im Korb haben, was einem nicht so gefällt“, erklärt der Michelstädter.

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