Falkensee. Zum ersten Mal seit dem Debüt der Kampagne „Eine Tasse Kaffee mit dem MAZ“ musste die Gruppe diese Woche von ihrer regulären Ecke im Erdgeschoss in die viel geräumigere Galerie umziehen. Der Tisch platzte aus allen Nähten, so viele Falkenseer waren gekommen, um der Redaktion ihre Sorgen mitzuteilen.
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Viel Fleiß und Schweiß steckte in der Falkenseer „Bücherbox“
Da war es nicht verkehrt, dass Fabian Hansel, Anaïs von Fircks und Michael Ibach nach ihrer großen Kaffeerunde nur wenige Meter von der Bäckerei Thonke am Falkenhagener Anger darüber sprachen. Und auch zu zeigen. Denn nicht weit davon entfernt, in der nahegelegenen Freimuthstraße, steht die rote Telefonzelle, die die drei Falkenseer in diesen Tagen besonders begeistert.
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Michaela Ibach (von links), Anais von Fircks und Fabian Hänsel beim „Kaffee mit dem MAZ“ in der Bäckerei Thonke im Falkenhagener Anger.
© Quelle: Nadine Bieneck
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„Es ist ein Herzensprojekt, an dem ich schon seit mehreren Jahren arbeite“, verriet Fabian Hänsel. Der 54-Jährige hat den Aufbau aus alten, rostigen Einzelstücken mit Akribie und Liebe zum Detail wieder zusammengesetzt. Er schätzt es auf etwa 250 Arbeitsstunden, wahrscheinlich sogar mehr, verteilt auf ein Kalenderjahr. Viele Stunden und Wochen spielte er mit der Frage, wie er den Wiederaufbau am besten bewerkstelligen könnte. Ein weiteres „Riesenproblem“ war die Photovoltaikanlage auf dem Zellendach. „Es war eine große Herausforderung, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen“, sagt Hänsel und ergänzt: „Ich bin ein großer Fan dieser englischen Telefonzellen. Ich liebe diese Dinge einfach.“
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Gemeinsam mit dem IG Zentrum hatte er vor vielen Jahren den Plan, im Stadtgebiet Falkensee eine Zelle als Bücherregal einzurichten, die für alle zugänglich sein sollte. Doch der Weg gestaltete sich viel schwieriger als gedacht und im öffentlichen Raum kaum gangbar. „Deshalb haben wir das zunächst abgelehnt“, blickt er zurück. Obwohl der Wunsch, es umzusetzen, in ihm latent blieb.
Glück auf einem Online-Portal gefunden – der Friedrichsheimer Kaufmann will die Telefonzelle schnell loswerden
Der Webdesigner, der direkt am Falkenhagener Anger wohnt, hat diverse Online-Portale mehrfach durchforstet, immer auf der Suche nach einem bezahlbaren Fund einer solchen alten Telefonzelle. “Es gibt Leute in London, die haben Hunderte von ihnen herumliegen”, sagt Hänsel. Aber er weiß auch: „Die kosten mehrere tausend Euro.“ Ihre Suche hat sich gelohnt. „Ein Kaufhaus in Berlin-Friedrichshain hat sich eine solche Zelle ausgesucht und wollte sie loswerden. Der Preis war erschwinglich, aber es musste schnell gehen.“ Noch am selben Tag musste er eine Spedition organisieren und alle Einzelteile nach Falkensee transportieren.
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In ihre Einzelteile zerlegt, verrostete die Zelle zunächst einige Jahre auf Hänsels Anwesen.
© Quelle: Nadine Bieneck
Dort blieben die Bauteile dann „auf jeden Fall fünf Jahre“ auf seinem Grundstück. Bis irgendwann sein Telefon klingelte und ihm mitgeteilt wurde, dass das Projekt „Book Cell“ wieder Fahrt aufnehmen könnte. Mit der Bäckerei Thonke am Anger wurde ein Partner gefunden, auf dessen Grundstück diese Zelle installiert werden konnte. „Das ist ein absoluter Glücksfall. Alle Beteiligten an diesem Projekt sind unglaublich dankbar dafür“, sagt Fabian Hansel, für den das Ganze „eine große Sache ist, die wir jetzt ohne die Stadt, die leider nicht besonders ist, gerne umsetzen können begeistert davon.” die idee”.
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Große Unterstützung fand das Projekt „Partnerschaft für Demokratie“, das einen Großteil der Wiederaufbaukosten deckte. „Ein Glaser hat sich um die Fenster gekümmert, ein Schreiner um die Innenverkleidung mit den Regalen. Das hätte ich nicht gekonnt“, erkennt der 54-Jährige neidlos an. Das Kunst- und Kulturforum Falkensee (KuKuFo) war ebenso in das Projekt eingebunden wie das Jugendforum.
Offizielle Eröffnung der Bücherkiste in Falkensee am 13. August 2022
Am Samstag, den 13. August, steht die offizielle Eröffnung der Tollwut-Bücherkiste an. In unmittelbarer Nähe der Bäckerbushaltestelle, direkt neben dem kleinen Kinderspielplatz. „Das ist für uns alle wieder ein echtes Highlight“, sagt Hänsel, vor allem angesichts der langen Anreise. „Die Lage ist perfekt. Da gehen viele durch. Menschen, die auf den Bus warten, können Zeit mit den Bücherkisten verbringen, die für alle verfügbar sind. Gleiches gilt für Familien, die mit ihren Kindern den Spielplatz nutzen“, sagt Anaïs von Fircks vom Jugendforum. Am Samstag fällt um 15 Uhr der Startschuss, um 15.30 Uhr ist eine Kinderlesung und um 16 Uhr eine Lesung mit Anja Goerz geplant. Ab 16:45 Uhr findet ein Poetry Slam statt.
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Mehr als 250 Arbeitsstunden widmete Fabian Hänsel seinem Herzensprojekt.
© Quelle: Nadine Bieneck
„Wir hoffen, dass die Bücherkiste nicht gleich Opfer von Vandalismus wird“, sagt Anaïs von Fircks. Fabian Hänsel hingegen hat solche Bedenken kaum. „Das nehme ich nicht an. Die Falkenseer wissen sicher zu schätzen, was die Bücherkiste zu bieten hat“, sagt er. Jeder kann dort Bücher hinzufügen und zum Lesen entfernen. „Dazu gehören auch Kinderbücher oder fremdsprachige Bücher, zum Beispiel auf Ukrainisch“, schlägt Hänsel vor. Mit Hilfe von KuKuFo wird die Box regelmäßig kontrolliert und ggf. gereinigt. „Wir denken und hoffen auf eine gute Auswahl an eigenverantwortlichen Büchern und CDs, die die Falkenseer dort hinterlassen“, sagt Hänsel.
Hänsels größtes Anliegen: den Falkenhagener Anger mit der Bücherkiste weiter aufzuwerten
Falkenseer ist der Ansicht, dass dieses Projekt „den Falkenhagener Anger für alle Bürger definitiv verbessert und damit die Aufenthaltsqualität erhöht“. Das ist auch Ihre größte Sorge. Für ihn ist die Gegend um Anger „der schönste Ort in ganz Falkensee“.