Dürre in Europa schafft ungewöhnliche Bilder

Freigelegte antike Stätten und Straßenbrücken über Steppen: Dürre in Europa schafft ungewöhnliche Bilder

Jesus Diges/EPO

In Europa herrscht seit Wochen eine Dürre. Das führt zu Niedrigwasser und Waldbränden – schlägt sich aber auch in einigen ungewöhnlichen Motiven nieder. Eine Sammlung.

England

José Sarmento Matos / Bloomberg

Das Vereinigte Königreich hat in mehreren englischen Regionen den Dürrenotstand ausgerufen. Große Teile des Südens und Ostens des Landes sind von der Notlage betroffen.

Die Hitze hat Flora, Infrastruktur und Einwohner in ganz Großbritannien an ihre Grenzen gebracht. Touristen bestehen jedoch darauf, an einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Skyline des Londoner Greenwich Financial District zu posieren.

Christopher Furlong/Getty

Der niedrige Wasserstand am Baitings Reservoir in Ripponden zeigt eine alte Packeselbrücke, die seit vielen Jahren unter Wasser steht. Nach der Dürre wurden in einigen Teilen Südbritanniens verschiedene Wasserschutzmaßnahmen eingeführt.

Spanien

Die Dürre betrifft auch den weltgrößten Olivenölexporteur Spanien. Es wird befürchtet, dass es ohne Regen in den nächsten Wochen zu einer deutlich geringeren Olivenernte kommen wird.

Das Drohnenfoto zeigt den Yesa-Stausee am Fluss Aragon. Der Fluss ist an dieser Stelle in Yesa, Navarra, praktisch leer. Die durch die Hitze verursachte hohe Luftfeuchtigkeit lässt die Gegend um den Fluss jedoch aufblühen: eine Situation, die normalerweise nur im Frühjahr auftritt.

Die Dürre offenbart einen seltenen Blick auf das römische Lager von Aquis Querquennis in Ourense. Das alte Lager ist normalerweise unter Wasser: Darüber befindet sich der As Conchas-Stausee.

Niederlande

Die Niederlande erklärten offiziell Wasserknappheit während der Trockenzeit. Ein Ranger blickt über einen trockenen Sumpf im Naturschutzgebiet Schuitwater in Nord-Limburg. Die Dürre ist in dieser Region besonders stark: Für die gesamte Region Limburg gilt die höchste Waldbrandwarnstufe.

Piroschka Van De Wouw / Reuters

Aufgrund der Wasserknappheit entsteht auch in Nijmegen ein ungewöhnliches Bild: Hausboote schwimmen nicht auf dem Wasser, sondern machen in einem ausgetrockneten Seitenarm der Waal Halt.

Deutschland

Niedrigwasser bedroht die Schifffahrt in Deutschland. Der Rhein, eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas, wird voraussichtlich deutlich unter die kritische Marke sinken.

Eine Schafherde am Düsseldorfer Rheinufer nutzt derweil die Dürre auf ihre Weise: Die Schafe liegen unter einer Brücke am Ufer, die sich wegen des Wassermangels ausgedehnt hat.

Wolfgang Rattay / Reuters

Dieses Bild eines Transportschiffes in Bingen lässt erahnen, wie schwierig der Handelsverkehr unter diesen Umständen ist: Die Sandbänke werden immer breiter.

Schweiz

In der Schweiz ist Trockenheit für Landwirte und ihre Tiere in den Alpen besonders schwierig. So lieferte die Feuerwehr zum Beispiel mehrmals mit einem Superpuma-Helikopter Wasser auf die Alp Steinmeisen im Kanton Obwalden, nachdem das Wasser ausgegangen war.

Die Hitze wirkt sich auch auf Fische aus, die sich in kühlerem Wasser wohlfühlen. Einige Arten kämpfen derzeit ums Überleben. Die Fische wurden bereits in den Heischen Dorfbach in Hausen am Albis im Kanton Zürich umgesiedelt, um ihr Überleben zu sichern.

Am Lac des Brenets im Jura ist der Wasserspiegel in einem Monat um mehr als sechs Meter gesunken. Mitte Juli war es fast vollständig trocken und der Versand musste eingestellt werden.

Im stillen Wasser der Breggia im Tessin wurden mehrere Fische gefangen. Auch hier ist das Niveau in den letzten Monaten stark gesunken. Fische werden nun durch einen elektrischen Strom angelockt, um sie an anderer Stelle wieder freizulassen.

Österreich

Der Zicksee im burgenländischen Seewinkel droht auszutrocknen. Um die dort lebenden Fische zu retten, wurden Sportfischer der Region eingeladen, die Tiere in den umliegenden Seen wieder anzusiedeln. Nicht weniger als 30 Tonnen Fisch müssen also aus dem immer noch 20 Zentimeter tiefen Wasser gefangen werden.

Italien

Francesca Volpi/Bloomberg

Die Hitze hat große Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Italien. Das Flussbett des Flusses Po in Borgoforte (im Bild) ist fast ausgetrocknet. Der Fluss ist derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 70 Jahren. In der Poebene sind etwa 30 % der landwirtschaftlichen Produktion des Landes beheimatet. Reisbauern waren gezwungen, den Anbau zu reduzieren, und die Hitze beschädigte den Mais schwer.

Frankreich

In Frankreich wüten derzeit zahlreiche Waldbrände. Die Luftaufnahme zeigt einen Brand in Saint Magne in der Gironde-Region im Südwesten des Landes. In Südfrankreich gibt es bereits die zweite Welle von Waldbränden. Nach Angaben des französischen Feuerwehr- und Rettungsdienstes sind infolge der Feierlichkeiten in Saint-Magne bereits 7.400 Hektar Wald abgebrannt. Mehr als tausend Feuerwehrleute sind hier im Einsatz.

Die Dürre in Frankreich schlägt sich nicht nur im Brand nieder: Die Brücke in Mauges-sur-Loire führt derzeit nicht wie üblich über einen Seitenarm der Loire, sondern über ein ausgetrocknetes Flussbett.

Ungarn

Der Velence-See ist ein beliebter Touristenort in der Nähe von Budapest. Aber der See ist derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen.

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