„Essen für Arm und Reich“ hat in der Armenküche der Düsseldorfer Altstadt bereits Tradition. Am Samstag (13.8.) hatten mittellose und wohlhabende Menschen auf dem Burgplatz das gleiche Ziel: einen Platz im Schatten und einen Teller mit leckerer Erbsensuppe. Wer es sich leisten konnte, bezahlte die Suppe, wer nicht konnte, wurde eingeladen. 500 Liter Erbsensuppe bereitete das Personal der Suppenküche der Altstadt zu. Außerdem Grillwürste, Kaffee und Kuchen, Schumacher Alt und andere Getränke. Jazzophine, Inferno und Bad Dates begleiteten das Festival musikalisch auf der Bühne.

Schilder lenkten die Aufmerksamkeit der Passanten auf das Essen der Armen und Reichen
Pater Wolfgang Sieffert OP und das große Helferteam hatten vor dem Start um 12 Uhr alle Hände voll zu tun. Die Bühne war bereitet, aber die Technik war noch nicht ganz fertig. Der Priester griff zur Hand, um die beiden großen Fässer mit Schumacher Alt im Getränkewagen mit kräftigen Schlägen zu schlagen.

Trotz der Hitze kam die Erbsensuppe gut an
Dann war es Zeit für die Crew, die Suppentassen zu füllen, denn auf der Stelle bildete sich eine kleine Menschenschlange vor dem Pavillon. Die ersten Bratwürste standen fertig auf dem Grill und fanden schnell Abnehmer.

Der heißeste Ort des Tages für den Mann am Grill – aber ein Lächeln gab es trotzdem
In seinen Begrüßungsworten wiederholte Pater Wolfgang seinen Wunsch zum 30-jährigen Jubiläum der Armenküche der Altstadt: „Schafft uns ab“. Was auf den ersten Blick falsch erscheint, wenn täglich 200 bis 300 Mahlzeiten an Bedürftige verteilt werden, drückt eine klare Forderung aus. Denn wenn es in Düsseldorf keine Not mehr gäbe und auch Sozialhilfeempfänger ein gutes Leben führen könnten, die Obdachlosen abgeschafft würden und alle Düsseldorfer*innen ein würdevolles Leben führen könnten, wäre die Sozialküche überflüssig.

Das DRK-Team unterstützte den Burgplatz mit seinem Geschirr und der passenden Spülmaschine – nachhaltig
Aber im Moment sieht es so aus, als würde der Bedarf an einer Einrichtung wie der Armenküche der Altstadt weiter zunehmen. Zudem hat die Corona-Pandemie die Menschen trotz der Bemühungen der Stadt hilflos zurückgelassen, es gibt immer noch viele Obdachlose, der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine hält an und jetzt steigen die Energie- und Lebensmittelpreise.

Der Dominikaner Pater Wolfgang Sieffert ist Vorstandsmitglied der Old Town Poor Kitchen Association
Der Vorstand des Vereins besteht aus Pater Wolfgang Sieffert, Klaus Buschmann und Elisabeth Leidinger. Gemeinsam mit einem Team und rund 60 ehrenamtlichen Helfern kann die Armenküche der Altstadt seit 1992 täglich eine warme Mahlzeit für Menschen in Not zubereiten und hat ein offenes Ohr für ihre Anliegen und Nöte. Drei Teilzeitkräfte sind für die Gästebetreuung und das Küchenmanagement zuständig; Zwei Sozialarbeiterinnen bieten kompetente Beratung und Hilfe bei Notfällen und Problemen. Den administrativen Teil erledigt ein nebenberuflicher Sachbearbeiter, der in Zusammenarbeit mit der Finanzverwaltung auch die „Spendenquittung“ bearbeitet.

Im Schatten der Bäume gab es die Verteilung von Erbsensuppe & Co.
Vor Corona waren es meist zwischen 80 und 120 Menschen, die mit ihrem Essen zufrieden waren und in wechselnden Schichten an Tischen saßen. Dafür bereiten täglich wechselnde Teams unter Anleitung eines Kochs Speisen zu. Die Zahl der Tagesgäste reicht mittlerweile von 200 bis über 300 Personen. Egal wer kommt, er soll sich respektiert und willkommen fühlen, so das Selbstverständnis des Teams.

Das Spendenschwein wurde unermüdlich über den Burgplatz getragen – und auch gefüttert
Der gesamte Betrieb wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Der Verband ist unabhängig und nutzt dies als Sprachrohr für Menschen, die sonst keine Lobby haben. Auch die Armenküche der Altstadt engagiert sich in verschiedenen Gremien und hat Projekte initiiert. Ziel ist es immer, die Gesellschaft so zu verändern, dass in Düsseldorf niemand mehr Kantinen und Tische braucht. Die Teilnahme muss für alle möglich sein und niemand soll Petent sein. Das Team betont, dass die Höhe der Sozialleistungen so bemessen sein muss, dass sie für mehr als nur das Überleben ausreicht. Die Altstadt-Armenküche ist Mitglied im Bündnis für bezahlbares Wohnen und unterstützt die Forderung, Wohnen als Menschenrecht zu sehen. Aber auch Services wie ein bezahlbares Sozialticket wünscht sich der Verein schon lange, bisher nicht in Sicht.

Die Sonne brannte erbarmungslos auf den Burgplatz, war aber im Schatten erträglich.
das Geburtstagsjahr
Im Jubiläumsjahr werden zahlreiche Aktivitäten organisiert, einige davon sind noch in Planung, andere stehen bereits fest.
- Themenabend „Eine Stadt für alle – Armut überwinden“
Denke an Experten – und ein Motivationsschub für Düsseldorf. Auf der Suche nach Strategien zur Überwindung der Armut und einer Vision für unsere Stadt treffen unterschiedliche Perspektiven aufeinander. Dienstag, 20. September 2022, von 18:00 bis 21:00 Uhr im Maxhaus, Schulstraße 11. Moderation Melanie Wielens. Unter anderem mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Professorin Anne van Rießen. - Themenabend „Die Zukunft der Nächstenliebe und Solidarität“
Linke und christliche Vorstellungen begegnen sich in Fragen, wie Gerechtigkeit funktioniert und Menschenwürde verwirklicht werden kann. Solidarität und Nächstenliebe verdienen es, in unserer Gesellschaft gestärkt zu werden. Gemeinsame Suche und Gespräche. Der Termin ist in Vorbereitung. - „Köche zaubern für unsere Gäste“ an Überraschungsterminen. Namhafte Köche aus Düsseldorf bereiten für Gäste aus der ärmlichen Altstadtküche ein Menü zu.
- “Geburtstags-Erntedank-Konzert” am Samstag, 19. November um 16 Uhr in der Andreaskirche. Ein musikalisches Dankeschön an alle, die mitarbeiten, spenden und unterstützen.
Angebote für interessierte Gruppen
Die karge Gastronomie der Altstadt bietet informative Vorträge, Vorträge und “alternative Stadtführungen”. Interessierte Gruppen können sich unter 0211 3237 662 an die Öffentlichkeitsarbeit wenden oder eine E-Mail an [email protected] senden.
Weitere Informationen zum Verein finden Sie hier.