Der Verein „Alte Feuerwehr – Begegnung.Kaffee.Kultur“ hat inzwischen viel Geld gesammelt, um das Gebäude in der Stammheimer Innenstadt zu einem Café umzubauen. Inklusion und Kultur müssen hier künftig im Vordergrund stehen. Und sie wollen spätestens in einem Jahr eröffnen.
Calw-Stammheim – Das alte Feuerwehrgebäude in Stammheim ist den meisten in den vergangenen Jahren als Corona-Schnelltestzentrum in Erinnerung geblieben. Dafür steht jetzt gegenüber dem Rathaus eine kleine Hütte. Denn in dem Gebäude müssen nach den Sommerferien die Renovierungsarbeiten beginnen. Das Café soll im Frühjahr oder spätestens im nächsten Sommer eröffnet werden.
„Etwa 400.000 Euro“, schätzt Renate Pletschen die Kosten der Maßnahmen. Und Sie haben bereits rund 350.000 Euro zusammen. Viele haben gespendet, das war toll. 160.000 Euro erhielt die Stadt für das Projekt und weitere 115.000 Euro von der Aktion Mensch. Außerdem wurden mit dem Verein Crowdfunding und viele Aktionen durchgeführt und so konnte ich wieder Geld und Sponsoren sammeln. Vor allem freut sie sich über das Engagement lokaler Unternehmen. Eine gute Beziehung ist wichtig. Und der Club hat etwa 150 Mitglieder. Natürlich zahlten sie auch Jahresgebühren.
viel für sich
Bei aktuellen Baupreisen kann der Verein das Geld auch sinnvoll einsetzen. Vieles muss im eigenen Haus erledigt werden, wie Vorstandsvorsitzender Reinhard Giese erklärt. Sie haben sogar einen Architekten im Club, der sich hauptsächlich um die Planung kümmert.
Damit der Verein zirkulieren konnte, mussten erst die Voraussetzungen geschaffen werden. Denn das ehemalige Feuerwehrhaus gehört der Stadt – schließlich befindet es sich im Rathausgebäude. Daher musste ein Mietvertrag unterschrieben werden, was kürzlich geschehen ist.
Calwer Bürgermeister Florian Kling und Bürgermeisterin Helena Österle trafen sich mit dem Vorstand. Der Verein gewinnt traumhafte Bedingungen. Er muss keine Miete zahlen und kann mindestens zehn Jahre bleiben, mit einer Option auf Verlängerung auf 25 Jahre. Die Umbaukosten muss er natürlich selbst tragen.
Tore werden durch Glastüren ersetzt
Die wohl größte auffällige Veränderung von außen betrifft die Tore. Sie werden durch große Glastüren ersetzt, sagt Werner Gann. Denn diese könnten besser isoliert werden. Ein roter Rahmen um die Fenster ehrt künftig auch die Feuerwehrleute. Aber drinnen wird noch mehr passieren. Ein neuer Boden, bessere Isolierung und Akustik sollen einen angenehmen Aufenthalt im Café ermöglichen. Auch die Akustik ist wichtig, weil hier zukünftige Kulturveranstaltungen geplant sind. Dafür würden eine Lautsprecheranlage und ein Flügel angeschafft. Der Raum kann auch für private Feiern oder Vereine gemietet werden. 80 Personen konnten dann innen und rund 50 im Café Platz finden.
Im hinteren Bereich plant der Verein eine großzügige Küche. Auch Rollstuhlfahrer können sich hier fortbewegen. Ein zentrales Anliegen des Vereins ist die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Hier arbeitet er auch mit GWW zusammen. Zwei Praktikanten von dort werden im künftigen Café tätig sein, unterstützt durch eine Mitarbeiterin mit pädagogischer Ausbildung. Und ein Teil der Finanzierung ist an dieses Projekt gebunden.
Außenbereich statt überwucherter Sitzbereiche
Geplant sind bisher Öffnungszeiten von Mittwoch bis Samstag von 9 bis 17 Uhr, so Gann. Allerdings ist das nur der Plan. Der reale Betrieb zeigt, was möglich ist. Neben Kaffee und hausgemachten Kuchen werden auch Snacks wie Flammkuchen oder Suppen angeboten.
Auch Außenbereiche sind in den Planungen des Vereins enthalten. Zum einen direkt gegenüber der neuen Fensterfront, hier bleiben alle Parkplätze erhalten. Zudem soll links vom Eingang – dort, wo die derzeit zugewachsenen Sitzgruppen ein eher trostloses Dasein fristen – ein größerer Bereich geschaffen werden. Es gibt auch einen Bereich hinter dem Rathaus, in der Nähe des Mitarbeiterparkplatzes. Denkbar seien hier laut Verein auch Abstellplätze für Fahrräder.
Bürgermeister Kling lobte die Bemühungen des Vereins. Er sammelte viel Geld und trat in der Öffentlichkeit gut auf und war allgemein sehr aktiv.