Ein Hüttenwart erklärt: Wie bekommen Hütten in den Alpen Wasser?

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Der Chef der Beat-Dietrich-Hütte in der Küche der Lötschenpass-Hütte.

Barbara Ehrensperger

„Die wollen nur Geld machen“, schwört ein Bergsteiger auf der Bank beim Eingang zur Lötschenpasshütte. “Sie verkaufen abgefülltes Trinkwasser.” Er schickt seine Frau in die Kabine, um die leeren Flaschen zu füllen. Als sie geht, erklärt sie: “Sie haben hier oben kein Trinkwasser, also verkaufen sie das Wasser in Flaschen.” „Das stimmt nicht, in der Schweiz gibt es überall Trinkwasser“, antwortet der Deutsche.

Der Gast irrt. Die Lötschenpasshütte hat kein Trinkwasser. Denn den Ferdengletcher gibt es nicht mehr. Das bedeutet, dass man in Gitzzifurggu oben kein Wasser mehr vom Gletscher holen kann, um die Hütte mit Trinkwasser zu versorgen. „Als ich die Hütte vor 30 Jahren übernommen habe, war das kein Problem: Dank des Gletschers hatten wir gutes Wasser“, erklärt Hüttenchef und Besitzer Beat Dietrich (60). In den letzten Jahren ist der Gletscher so stark geschmolzen, dass es immer weniger Schmelzwasser gibt, und darüber hat Dietrich schon vor zehn Jahren nachgedacht.

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