Schach: Empfangsparty für Jana Schneider
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Unterfrankens Top-Schachspielerin Jana Schneider ist seit Mittwochabend von der Schacholympiade in Indien zurückgekehrt und wurde gleich mit einer Überraschungs-Willkommensparty begrüßt. Sie war 24 Stunden mit dem Flugzeug von Chennai/Indien nach Frankfurt und mit dem Zug nach Hause gereist.
Dort warteten die stolze Familie, Vertreter des Unterfränkischen Schachbundes, ihres ehemaligen Vereins und der dritte Bürgermeister von Eussenheim; Immerhin hatte die 20-Jährige eine Goldmedaille im Gepäck – für das beste Ergebnis am letzten Brett des Mannschaftswettbewerbs.
Jedes Team bestand aus fünf Spielern, von denen einer in jeder Runde pausierte. Wer eine Goldmedaille wollte, musste mindestens acht Spiele spielen. Jana Schneider war zehn der elf Runden am Brett und holte mit neun Punkten (von zehn möglichen) das beste Ergebnis. „Das ist mir bisher bei keinem einzigen Turnier gelungen, das ist für mich ein absolutes Highlight“, sagte sie trotz Müdigkeit.
Auch als Team erfolgreich
Die deutschen Frauen belegten den zehnten Platz von 162 Mannschaften. Sie haben sich im Vergleich zu den letzten Olympischen Spielen deutlich verbessert und ihr bestes Ergebnis aller Zeiten erzielt. Das Team mit Elisabeth Paehtz, Josefine Heinemann, Hanna Marie Klek, Dinara Wagner und Jana Schneider gewann Sambia, Dänemark, die Schweiz, die Mongolei, die Türkei, Vietnam, England und Indonesien, verlor gegen Rumänien, Israel und die Ukraine. Die Schachspieler übertrafen ihr Ziel von Platz 28 im Jahr 2018 deutlich.
Die 20-jährige Schneiderin hatte als jüngste Spielerin in Deutschlands fünfköpfiger Frauenmannschaft eine großartige Erfolgsbilanz vorzuweisen und war eine sichere Bank für ihr Team. Bundestrainer Yuri Yakovich hatte großes Vertrauen in seine jüngste Spielerin und verfolgte sie weiter – zunächst aus der Ferne. Aufgrund einer Corona-Erkrankung trainierte er sein Team während der Vorbereitung nur online und kam erst nach der Quarantäne in der Pause in Indien an. Eine zusätzliche Herausforderung für die Frauen, die sie aber gemeistert haben, sagte Jana Schneider am Rande der Welcome Party.
Ehrenmedaille überreicht
Neben der Goldmedaille wurde am Abend die Ehrenplakette des Unterfränkischen Schachverbandes von Präsident Harald Bittner überreicht. Nach der Ehrenmitgliedschaft ist dies die zweithöchste Auszeichnung des Unterfrankenverbandes. Die dritte Bürgermeisterin von Eussenheim, Susanne Keller, gratulierte ihr in Vertretung von Bürgermeister Achim Höfling mit einem großen Blumenstrauß. Ihre frühen Erfolge feierte Jana bei der Spielvereinigung Stetten, deren Leiter der Schachabteilung, Thomas Sauer, daher auch zu den Gutgesinnten gehörte.
Beim gemeinsamen Pizzaessen teilte Jana Schneider mit, dass sie ab Dienstag wieder im Vorstand sitzen werde. Anschließend spielt sie in Magdeburg ein Qualifikationsturnier für die Teilnahme am Fide Grand Prix 2023 – der wichtigsten Turnierserie im Weltschachbund. Außerdem will sie ihre Bachelorarbeit fertigstellen. Das Thema ist die Erforschung von 2D- und 3D-Schach. Im Oktober will sie an der U-20-WM auf Sardinien teilnehmen. Und das alles muss man mit ihren Einsätzen in der sehr starken Frauen-Bundesliga als Spielerin für Bad Königshofen und im gemischten Kader des SC Regensburg vereinbaren. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt ihr also nicht.
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