Feuerwerksfest: Wenn der Himmel strahlt – Esslingen

Die österreichische Firma Feuerwerke Jost malt Kaskaden funkelnder Sterne und große Feuerfetzen in den Nachthimmel über Ostfildern. Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin


Nach der Corona-Pause zogen die „Burning Stars“ zum Feuerwerksfest nach Ostfildern.

Kurz vor dem Höhepunkt des Abends, dem Feuerwerk selbst, verwandelte sich die Festwiese am Scharnhauser Park in ein Meer aus plätschernden Lichtern. Tausende Besucher ließen ihre Handys strahlen und waren in diesem nicht immer glanzvollen Moment dabei. Auch diese Rituale ziehen die Menschen nach Ostfildern. Und der Wunsch nach Normalität und Ablenkung.

„Man kann nicht die ganze Zeit zu Hause sitzen. Das ist unsere erste große Veranstaltung seit Corona“, sagte eine Besucherin, die mit ihrer Familie aus Ellwangen zum dreitägigen Feuerwerksfest angereist war. “Lass uns das jetzt bezahlen”, fügte er hinzu und bezog sich auf die Ticketpreise. Ab 14 Jahren zahlt man für den Einzeleintritt 21 Euro, das Ticket für die drei Festivaltage kostet inklusive VVS-Ticket 48 Euro. Und wer das Rundum-sorglos-Paket mit reservierten Sitzplätzen auf der Liegewiese, Zugang zum VIP-Bereich, Sektempfang und kalt-warmem Buffet bevorzugte, war für 139 Euro inklusive.

Entspanntes Warten auf den Höhepunkt

Bereits am späten Nachmittag verwandelten sich die Wiesen des Scharnhauser Parks in eine bunte Flickenteppichlandschaft. Überall lagen Menschen auf Decken, viele Gruppen und Familien picknickten in entspannter Atmosphäre. Und vor den zahlreichen Essensständen bildeten sich lange Schlangen.

Bis zum Musikfeuerwerk gab es reichlich Abwechslung zum Zeitvertreib. Dafür sorgten nicht nur die Comedy-Künstler von „Opus Furore“, sondern auch die Streetdance-Einlagen der Gruppe „Messengers“. Markus Stahlberg überraschte sein Publikum. Angespornt durch das Klatschen und die mitreißende Musik der Zuschauer boten der renommierte Tübinger Trial-Fahrer und sein Sohn Nils eine sportliche und spektakuläre Stuntshow, bei der Fahrer mit ihren Fahrrädern auf Palettenstapel sprangen und Stunts an Vorder- und Hinterrad vollführten.

Ein Lichtersturm inszeniert

Festivalgäste konnten eine Fahrt mit dem nostalgischen Kettenkarussell unternehmen, und auch Kinder hatten ihren Spaß im nahe gelegenen Wasserpark. Und dann kam endlich das lang ersehnte Highlight: Ein gedämpfter Knall kündigte das Feuerwerk an, für einen Moment war alles still und der Himmel blieb dunkel. Dann folgte ein voll inszenierter Sturm, mit dem Joachim Berners „Innovative Pyrotechnik“ am Samstag erneut ihre Visitenkarte für Flammenden Sternen abgab. Gut zwanzig Minuten malten die Raketen der Ehninger Firma zu mal peitschendem, mal schmeichelndem Musiktakt flackernde Bilder über den Himmel. Feuerbälle, Glitzerkaskaden, blitzende Schweife und zuckende Blitze komponierte Berner zu einer beeindruckenden Show.



Ein Augenschmaus, auf den die Menschen im Park auch wegen des Corona-Ausbruchs lange gewartet haben. Dem Feuerwerk ging eine Lasershow mit Rottweils Bam Bam FX und der obligatorischen Nationalhymne voraus. Der Schießplatz für die Pyrotechnik wurde mit einem Zaun geschützt. Im Zuschauerbereich vor ihr standen Campingstühle und Klappstühle perfekt aufgereiht. Das waren die reservierten Plätze.

Fotografen aufgereiht

Hinter ihr hatten viele Fotografen ihre Stative in langen Reihen aufgestellt und montiert. Er habe sein Ticket für den Flaming Stars Photo Contest 2019 gewonnen, berichtete ein Besucher, der zum vierten Mal auf dem Festival fotografierte. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Fotoclubs Rottweil sei er an den drei Tagen des Festivals dabei, das einfach zum Sommerprogramm des Clubs gehöre, erklärte er.

Auch Hubert Hartmann aus Stuttgart hat sein Equipment auf Feuerwerk ausgerichtet. „Photography Lightpainting“ stand auf Hartmanns Weste und weist ihn als Mitarbeiter der SG Stern Fotoabteilung seines Arbeitgebers Daimler AG aus. Seine Aufnahmen sind so hervorragend, dass der Veranstalter von Flammenden Sterne, MCE GmbH – Die Ideenschmiede aus Leinfelden-Echterdingen, damit auf seiner Facebook-Seite für das Festival wirbt.

ALLES BEGANN AUF DER GARTENSCHAU

Festival
Das dreitägige Feuerwerksfestival „Blazing Stars“ findet seit 2003 statt. Es hat seinen Ursprung in Ostfildern. Weitere Standorte waren Gera, Mannheim und Leipzig, Heilbronn und Weil am Rhein. Feuerwerksteams aus verschiedenen Ländern treten gegeneinander an, eine Fachjury kürt den Sieger.

Entstehung Die Landesgartenschau, die 2002 in Ostfildern stattfand, bildete den Auftakt zum Feuerwerk in Ostfildern. Seitdem ist der Scharnhauser Park mit seinen großen Flächen ein beliebtes Ausflugsziel.

Leave a Comment