Frickenhausener Weinfest heuer in einer ruhigeren Version

Zwei Jahre Pandemie haben viel verändert, auch die Festivals, die jährlich stattfanden und das ganze Jahr über ihren festen Platz hatten. Das Weinfest Frickenhausen fand vor 50 Jahren statt und war eines der ersten fränkischen Weinfeste. Damals wurde es vom RSV und TSV organisiert und bestenfalls strömten mehr als 2.000 Besucher nach Frickenhausen.

Eigentlich sollte das Weinfest auch dieses Jahr wieder stattfinden, doch wie bei anderen Veranstaltern gab es einige Schwierigkeiten. Der langjährige Lieferant sagte, er könne das Festival in diesem Jahr nicht mehr beliefern, weil er wie viele andere unterbesetzt sei. Es wurde diskutiert und überlegt, wie das Fest nur mit Helfern aus den eigenen Reihen durchgeführt werden kann.

Gründung des Vereins Weinfeste

Der Weinfestverein wurde gegründet, dem Mitglieder des Radsportvereins, des Turnvereins und des Männergesangsvereins angehören. Die alte Truppe der „Macher“ des Weinfestes hat sich vor drei Jahren zurückgezogen, um die Jüngeren nachziehen zu lassen. In den Clubs baten die Leute um Hilfe, und einige meldeten sich freiwillig, aber nicht so viele wie nötig. Also wurden wieder Überlegungen angestellt, wie und ob das Fest stattfinden könnte.

Es wurde beschlossen, das Weinfest in einer ruhigeren Version an zwei Tagen am Samstag und Sonntag, 13. und 14. August, durchzuführen. Die Speisenvielfalt wurde reduziert, weil für die Zubereitung besonders viele Helfer benötigt werden. Die Unterstützung kam vom bisherigen Lieferanten, der die Ware lieferte und auch das Equipment wie Grill, Fritteuse und anderes bereitstellte.

Die Veranstaltung stieg und fiel mit der Zahl der Helfer. Doch nach den Gesprächen fanden sich immer mehr Helfer, viele davon nicht in den Vereinen vertreten. Die Dorfgemeinschaft wurde wiederbelebt und angesprochen. Auch Familien, die gerade nach Frickenhausen gezogen sind, haben sich ehrenamtlich gemeldet. Sie wollten arbeiten und sich der Dorfgemeinschaft anschließen. Die Resonanz wuchs, die positive Einstellung kehrte zurück und der „Wir-Effekt“ nahm zu.

Crêpes und Eis zum ersten Mal

Zunächst sprachen Thomas Bauswein und Thorsten Seilen zum Weinfest. Es wurden Ideen entwickelt, wie man die beiden Tage so gestalten kann, dass sie ein Erfolg werden. Das Veteranentreffen findet zum zweiten Mal statt, für die Kleinen wird ein Bobby-Car-Kurs angeboten und sie dürfen malen. Erstmals gibt es Crêpes und Eis sowie Kaffee und Kuchen. Viele Frickenhäuser erklärten sich bereit zu backen, um die Dorfgemeinschaft zu unterstützen.

Die Atmosphäre in Frickenhausen ist ideal für ein Weinfest. Es liegt direkt am Main, es weht ein kalter Wind, die Bühne wurde dieses Jahr umgestaltet, damit die Gäste mehr Schatten von den großen Bäumen bekommen und 30 große Sonnenschirme für zusätzlichen Schatten sorgen. Es wurde gemeinsam gut geplant, zusammengearbeitet und umgesetzt. Die Dorfgemeinschaft ist wieder gewachsen, was allen ein gutes Gefühl gibt. Die Hürden und Anforderungen an Vereine, die ein Festival veranstalten, sind hoch. Aber Frickenhäuser hat es wieder getan.

Wie immer beteiligt sich auch die Gemeinde mit dem Empfang, zu dem Weinhoheiten und Politiker eingeladen sind, die immer wieder gerne nach Frickenhausen kommen. Mit dabei ist auch eine Marine-Delegation aus Nordholz bei Cuxhaven. In diesem Jahr findet dieser Gästeempfang allerdings nicht im Rathaus, sondern auf dem Weinfestgelände statt und geht nahtlos in das Fest über.

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