Gladbach II verbessert: Preußen trifft gegen halben Bundesliga-Kader | Sport

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Preußen trifft gegen den halben Bundesliga-Kader

Das klingt zunächst etwas enttäuschend, ist es aber nicht. Das magere 1:1 zuhause des Regionalliga-Favoriten Münster gegen die vermeintliche niederrheinische Amateurmannschaft war ein ganz hartes Stück Arbeit…

Gladbach II-Updates. Preußen trifft gegen den halben Bundesligisten!

Beim Blick auf den Aufstellungsbogen kurz vor Spielbeginn hatte Adler-Trainer Sascha Hildmann (50) bereits seinen Kaffee getrunken. Die „kleine Borussia“ hatte acht Profis aus dem Erstligakader, sechs davon sogar in der Startelf. Unter anderem Luca Netz (18), der im Sommer 2021 für 5 Millionen Euro von Hertha verpflichtet wurde.

Hildmann ist frustriert: „Wir stellen uns auf einen ganz anderen Gegner ein. Ich glaube auch nicht, dass Gladbachs U23 wieder in dieser Formation spielen wird. Wir haben versucht, diese Herausforderung anzunehmen. Aber die Qualität der Gäste war extrem hoch.“

Foto: Jürgen Fromme / firo Sportphoto

Trainerkollege und ehemaliger Bundesliga-Profi Eugen Polanski (36/254 Spiele) konnte nur mit den Schultern zucken: „Um 12:30 Uhr wurde mir gesagt, ich muss diese Jungs einsetzen. Als Trainer einer U-Mannschaft ist es meine Aufgabe, sie noch mehr zu trainieren und ihnen Spielpraxis zu geben.”

Was er dann in Hülle und Fülle tat. Die Preußen mühten sich jedenfalls gegen die starken Gäste, die klare Ballbesitzvorteile hatten. Und geriet dennoch nach nur neun Minuten in Rückstand. Dennis Grote (36.), für den verletzten Yassine Bouchama (25.) von Beginn an, brachte den Ball zurück zu Marc Lorenz (34.), der aus gut 25 Metern mit voller Wucht ins linke untere Eck des Borussia-Kastens traf. Ein tolles Tor des preußischen Kapitäns – lautstark beklatscht von 6.312 begeisterten Zuschauern.

Dadurch blieben die Chancen auf beiden Seiten jedoch recht gering. Gladbach schickte Münster geschickt, verkürzte die Lücken und schaltete vor allem Henok Teklab (23.) und Manni Kwadwo (28.) über die Flanken komplett aus. Eine Lehrstunde für flinke preußische Flügelflieger, die erstmals mehr nach hinten als nach vorne arbeiten mussten. Teklab zeigte sich nach dem Schlusspfiff einsichtig: „Ich hatte fast nicht den Mut, ich konnte mich fast nicht in Szene setzen.“

Defensiv ließen die Hausherren ebenfalls nichts anbrennen. Nur einmal hatten sie Glück, als Gladbachs Torben Müsel (23.) über die Elfmeterlatte schoss (32.).

Kurz nach dem Seitenwechsel hatte Alex Langlitz (31) die große Chance, für Münster früh den Sack zuzumachen. Doch – glänzend herausgespielt von Grote (52.) – verfehlte er mit einem aussichtsreichen Schuss an Borussias Schlussmann Jan Olschowsky (20.).

Nach einem Gladbacher Schuss durch Müsel (55.) war der Ausgleich schließlich verdient. Schiedsrichter Johannes Liedtke, der zuvor in zwei umstrittenen Szenen den Elfmeterpfiff zugunsten der Preußen abgepfiffen hatte, zeigte diesmal sofort auf den Punkt.

Grund: Der kurz zuvor für Kwadwo eingewechselte Shaibou Oubeyapwa (29) versuchte mit einer Hacke im eigenen Bereich aufzuräumen. Als das misslang, schlug er Gegenspieler Phil Beckhoff (22) auf der Linie nieder. Dumme Aktion – hart bestraft. Michael Lieder (26.) vollstreckte den kalten Strafstoß (66.).

Shaibou Oubeyapwa aus Preußen sorgte für die foul elf, mit der Gladbachs Lieder punktgleich waren

Shaibou Oubeyapwa aus Preußen sorgte für die foul elf, mit der Gladbachs Lieder punktgleich waren

Foto: Jan Fromme / firo Sportphoto

Wieder einmal fühlten sich die Preußen nach dem vierten Sieg in Folge in der Meisterschaft wohl. Doch „Joker“ Gerrit Wegkamp (29) erwischte den Ball nicht richtig – ließ ihn komplett frei. Zu wenig Boom für „Lucky Punch“ (82.). Adlerträger bleibt jedoch ungeschlagen und der große Favorit auf den Aufstieg in die dritte Liga. Torschützenkönig Lorenz ist selbstkritisch: „Wenn du gegen eine U23 in Führung gehst, musst du das Spiel zu Hause wirklich stoppen. Deshalb haben wir zwei Punkte verloren.“

Obwohl – diese zweite Gladbacher Mannschaft war erstklassig…

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