Hausbesuch in der Drachenhöhle: Die einzige Schauhöhle Sachsens

Hausbesuch in der Drachenhöhle: Die einzige Schauhöhle Sachsens

Von Torsten Hilscher

Sirau – „Underworld“ – das klingt nach kriminellen Machenschaften und geheimen Parallelstrukturen. Aber manchmal ist es nur eine Laune der Natur unter unseren Füßen, die von Touristen ausgenutzt werden kann. Wie die Drachenhöhle in Syrau (Vogtland), Sachsen Einfach Höhle zeigen.

Die einzige Schauhöhle Sachsens befindet sich bei Syrau im Vogtland.

Die einzige Schauhöhle Sachsens befindet sich bei Syrau im Vogtland. © Uwe Meinhold

“Aber wo ist jetzt der Eingang?” Heidrun Bauer (62) hört die Frage oft, muss aber immer wieder schmunzeln. Denn im Eingangsgebäude kann man direkt zur Höhle gehen.

Aber bevor es losgeht, ein wenig Geschichte: „Die Höhle wird seit 1928 von der Gemeinde verwaltet“, sagt der Verwalter. Damals erkannten Vertreter der noch selbstständigen Gemeinde das Potenzial dessen, was ein Steinbruchmeister in einer Woche (!) entdeckte.

Übrigens zufällig: Der Meißel war in einem Loch verschwunden. Als sein Sohn das Werkzeug holen wollte, stieß er auf die Höhle.

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Seitdem wurde die Tropfsteinhöhle systematisch erweitert. 350 der 550 Meter Höhle sind zugänglich. Mittlerweile gibt es bei jeder Sommerführung eine Lasershow, die Jahr für Jahr den neuesten technischen Möglichkeiten angepasst wird, inklusive Musik.

Luzy (7) aus Greiz begrüßt den Drachen Justus.

Luzy (7) aus Greiz begrüßt den Drachen Justus. © Uwe Meinhold

Das ist nicht nur für die Underground-Kids spannend

Regisseurin Heidrun Bauer (62) in der Tropfsteinhöhle.

Regisseurin Heidrun Bauer (62) in der Tropfsteinhöhle. © Uwe Meinhold

Schließlich geht Heidrun Bauer in die Tiefe. Die ersten 81 der 330 Stufen müssen bewältigt werden. Die Wege dazwischen waren betoniert. Das Klima mit seinen 10 Grad ist besonders im Sommer angenehm, erfordert aber einen Mantel. Rollstuhlfahrer sollten sich jedoch nicht herauswagen.

Noch spannender für Kinder ist das unterirdische System: Bizarre Nasen und Finger ragen aus dem Boden oder hängen von der Decke. Das Drachenproblem taucht immer wieder auf.

Der Legende nach lebte er ganz in der Nähe und war irgendwann hungrig nach Menschenfleisch. Am Ende lief es schlecht für ihn. Denn eines der Opfer, eine schöne Frau, hatte einen Liebhaber, der die Sache selbst in die Hand nahm. Daher ist es sehr gut, dass es heute auch möglich ist, in der Höhle zu heiraten.

In der Tropfsteinhöhle sind 350 der 550 Höhlenmeter begehbar.

In der Tropfsteinhöhle sind 350 der 550 Höhlenmeter begehbar. © Uwe Meinhold

Die Höhle selbst hat streng genommen nichts mit dem Drachen zu tun und ist nur ein netter Marketingtrick von 1928. Aus geologischer Sicht klingt das Ganze eher nüchtern: „Die Drachenhöhle ist eine Karsthöhle aus Karbonat Pleistozän und Holozän”, erfahren wir.

Besucher befinden sich in der Linse einer umgebenden Kalksteinformationen. 16 Meter tief. Syrau hingegen liegt im sächsischen Vogtland. Im Dreiländereck Sachsen, Thüringen und Bayern.

Als Souvenir empfiehlt sich übrigens der „gestohlene Drache“. Ein Christstollen, der vielleicht nicht nach dem berühmten Dresdner Vorbild benannt ist, aber genauso gut schmeckt. Andere Informationen: drachehoehle.de

Jede geführte Tour in der Saison ist mit einer Lasershow ausgestattet.

Jede geführte Tour in der Saison ist mit einer Lasershow ausgestattet. © Uwe Meinhold

Hier kommen Sie ins Spiel - um Tickets zu kaufen und in die Höhle hinunterzugehen.

Hier kommen Sie ins Spiel – um Tickets zu kaufen und in die Höhle hinunterzugehen. © Uwe Meinhold

Das Geheimnis der alten Mühle

Die historische Windmühle von Syrau ergänzt den Besuch der Drachenhöhle.

Die historische Windmühle von Syrau ergänzt den Besuch der Drachenhöhle. © Uwe Meinhold

Hier soll es also passiert sein: Auf diesem Hügel, nur einen Kilometer von der Höhle entfernt, hätte ein tapferer Sirauan den legendären Drachen getötet, der ihm seinen Namen gab. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Mühle.

Verwaltungstechnisch gehören Mühle und Höhle zusammen. Daher ist es auch möglich, in der Mühle zu heiraten. Auch hier gibt es Führungen. Mehl mahlen und Brot backen sind bei Kindern regelmäßig beliebt. Das technische Denkmal von 1887 ist noch voll funktionsfähig.

Der Eintritt kostet 4 Euro und 3,50 Euro ermäßigt.

Titelbild: Uwe Meinhold

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