Kaffee: Unser täglicher Kaffee – gesund oder nicht?

Wer sich online durch die Studienergebnisse zum Thema klickt, kommt zu dem Schluss, dass die Behauptungen über den Einfluss von Kaffee nicht nur unterschiedlich sind, sondern sich sogar widersprechen. Einordnungsversuch.

Eines ist sicher: Kaffee ist Teil eines Rituals und einer Lebenseinstellung. Und: Der Kaffeebaum stammt aus Äthiopien. Der Legende nach sollen sie höher gesprungen und lebhafter gewesen sein, die Ziegen eines Hirtenjungen, nachdem sie Kaffeekirschen gegessen hatten. Ebenso sollen spätere Mönche Kaffeekirschen probiert haben; Sie waren jedoch zu bitter zum Essen. Dann warfen sie sie ins Feuer und genossen den Geruch. Als sie die gerösteten Kaffeebohnen mit heißem Wasser zubereiteten, sahen sie sie als Geschenk Gottes an, weil der Kaffee ihnen half, während des langen Gebets wach zu bleiben.

Einige Jahrhunderte später kam der Kaffee nach Arabien und wurde „Wein des Islam“ genannt. Kaffee faszinierte dann fast alle Länder und die „Kaffeekultur“ entstand sehr schnell in der arabischen Welt – in Damaskus und Aleppo (beides Städte im heutigen Syrien). Es gab auch die ersten Cafés in Istanbul. Durch venezianische Händler gelangte der Kaffee schließlich nach Europa, wo auch die ersten Cafés gebaut wurden. Heute haben wir klassische Cafés und moderne Cafés, die oft auch vegane Optionen haben. In Italien heißen sie Bars und Espresso wird oft im Stehen getrunken. In vielen Ländern wird er beim Spazierengehen aus Pappbechern getrunken – Coffee to go. Kaffeekultur im Wandel.

Was passiert, wenn Sie Kaffee trinken?
Nach etwa 40 Minuten gelangt das Koffein ins Blut. Das Herz schlägt stärker und schneller, Blutdruck und Puls steigen. Sie fühlen sich nicht mehr müde. Das Glückshormon Dopamin wird ausgeschüttet. Wir fühlen uns wohl. So weit, ist es gut. Aber ist Kaffee gut oder schlecht für den Körper und wie viel?

Kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Viele Studien konnten ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen selbst bei extrem hohem Kaffeekonsum – bis zu 25 (!) Tassen am Tag – nicht nachweisen. Die Ergebnisse der Studien machen deutlich, dass 25 Tassen Kaffee am Tag genauso unbedenklich für das Herz-Kreislauf-System sind wie nur eine Tasse am Tag.

Reduziertes Schlaganfallrisiko und positive Auswirkungen auf die Gesundheit
Laut einer anderen Studie kann das Trinken von bis zu drei Tassen Kaffee am Tag Ihr Leben verlängern. Das Herz wird gestärkt und der Konsum senkt nachweislich die Gesamtmortalität und das Schlaganfallrisiko. Eine weitere Studie bestätigt: Drei bis vier Tassen am Tag wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Moderater Kaffeekonsum ist mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Leberkrebs verbunden. Auch ein geringeres Risiko für Parkinson, Diabetes, Alzheimer und Depressionen wird vermutet.

Weniger positive Wirkung von Milch im Kaffee
Eine Studie verdeutlicht, dass Kaffee schwarz sein sollte: Nur dann kann er als Entgiftungskur wirken. Kaffeetrinken regt das Verdauungssystem selbst an und reinigt so die Zellen. Wer Kaffee mit Milch trinkt, reduziert den positiven Effekt durch tierisches Eiweiß.

positiv für Fettleber
Eine weitere Studie befasste sich mit dem Thema Leberstoffwechsel: Kaffee soll laut Studie Entzündungen in der Fettleber reduzieren. So profitieren Menschen mit nichtalkoholischer Fettleber, die keine Fettstoffwechselstörung haben, von bis zu sechs Tassen Kaffee am Tag. Verantwortlich dafür ist die entzündungshemmende Wirkung von Koffein.

Wirkung auf das Gehirn
Kaffee macht wach wird bestätigt: Im Gehirn verdrängt Koffein schläfriges Adenosin von Nervenzellrezeptoren. Antrieb steigt, Stimmung, Wachheit und Konzentrationsfähigkeit nehmen zu. Koffein erhöht auch die Denkgeschwindigkeit. Dadurch können wir besser lernen und im Langzeitgedächtnis besser abschneiden.

Auswirkungen auf die DNA
Eine weitere Studie kommt zu dem Schluss, dass Kaffee das menschliche Erbgut (DNA) vor Schäden schützen soll. Daher wurde der Einfluss von Kaffee auf die DNA bei Männern untersucht. Die Hälfte der Teilnehmer trank vier Wochen lang täglich drei bis vier Tassen schwarzen Kaffee.

negative Auswirkungen
Aber Kaffee kann auch ungesund sein: Er täuscht Stress für den Körper vor. Es hat ein Gesundheitsrisiko durch Koffein. Koffein kann daher zu Nervosität, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen, erhöhtem Blutdruck und Magen-Darm-Störungen führen. Eine Langzeitstudie ergab, dass starker Kaffeekonsum die Knochendichte bei Frauen leicht verringert. Es besteht jedoch kein signifikant erhöhtes Osteoporoserisiko.

«Alle Dinge sind giftig und nichts ist ohne Gift; erst die Dosis macht aus einem Ding kein Gift», bekräftigte Paracelsus in der Renaissance. Sein Prinzip gilt noch heute. Auch wenn Sie Kaffee genießen.

Einige Fakten:

  • Espresso enthält weniger Säure als Filterkaffee, da diese beim langen Rösten verloren geht. Daher ist Espresso magenfreundlicher als Filterkaffee.
  • Filterkaffee hat weniger Cafestol und Kaherol – zwei Substanzen, die sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken. Sie bleiben im Filter hängen. Wenn Sie einen hohen Cholesterinspiegel im Blut haben, sollten Sie Filterkaffee trinken.
  • Eine Tasse Kaffee enthält 80 bis 120 Milligramm Koffein. Diese Dosis wirkt durchschnittlich vier Stunden lang.

Bild von pixabay

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