Ferienspaß: Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Landkreis am Gewinnspiel der Stadt und des Jugendzentrums Lohr – einer einmaligen Aktion
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Keine Woche haben die lustigen Lohrer Ferienkinder gebraucht, um im Jugendzentrum zehn Blockhütten aus Schindeln und Brettern zu bauen. Den Spaß am Feiertag verdankt die Aktion der kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Main-Spessart, die mit dieser Hüttenbau-Idee nach und nach durch den Landkreis rollen will.
Das Städtische Jugendwerk übernimmt die Kosten für Material und Betreuungsteam für das Projekt, wie die Verantwortlichen bei einem Besuch vor Ort an diesem Dienstag mitteilten.
Am Montag vergangener Woche verwandelte sich das Areal neben dem neuen Teil des Jugendzentrums stadteinwärts in eine Baustelle mit Außenschreinerei. Die Hände der Mädchen und Jungen sind alle in Arbeitshandschuhen. Sie fummeln mit Bügelsägen und Fuchsschwanzsägen herum und schlagen Nägel in die Platten, um sie an den Pfosten zu befestigen. Mit viel Fantasie gestalten die Gruppen ihre Hütten und geben ihnen ihre eigene Note.
sehr gekonnt
Damit die Öffnungen, die Türen und Fenster symbolisieren, erhalten bleiben, müssen die Bretter mit einer Säge gekürzt werden. Und Möbel werden benötigt. So werden Tische und manchmal ein Bett und eine Bank aus Reststücken des Hüttenbaus hergestellt. Die Kinder haben einen Zwinger für den Hund eines Betreuers gebaut, damit er nach der Abschlussparty am Donnerstagabend auch im Hüttendorf übernachten kann.
Jakob Kron ist einer der Betreuer, der den Kindern letzte Woche beim Bau einer Blockhütte geholfen hat. Der gelernte Tischler und Sonderpädagoge lobt die spielerischen Ferienfähigkeiten der Kinder: „Sie werden mit jedem Hammerschlag besser.“ Jugendhausleiterin Kerstin Heine ist beeindruckt, wie schnell und oft die meisten Kinder ihr Handwerk beherrschen.
Und diejenigen, die noch ein wenig erwachsen werden müssen, um als Schreiner zu arbeiten, haben sich auf Dekoration und Möbel konzentriert. So entstanden die Girlanden, Gardinen und Tapeten wurden befestigt. Im Kaminzimmer brennt das Feuer in Form einer Papiercollage. Einigen der zehn Hütten haben die Kinder bestimmte Funktionen zugewiesen: Post, Bäckerei, Gasthaus, Schneiderei, Malatelier und Werkstatt sind unter anderem vorhanden. In einem Vorbereitungskurs bauten Betreuer vorab die elfte Hütte, berichten Beteiligte.
Käufer gesucht
Dass das Hüttendorf Teil des diesjährigen Ferienspaßes ist, geht auf die Initiative der jungen Kreisarbeiterin Tanja Hebig zurück. »Wir wollen Impulse setzen«, sagt sie. Während ihrer Ausbildung absolvierte die Sozialarbeiterin nach eigenen Angaben ein Jugendarbeitspraktikum im Landkreis Würzburg und lernte bei dieser Gelegenheit das Projekt zum Bau der Hütte kennen.
Seit 2020 ist sie mit Heine in Kontakt und hat mit dem Jugendzentrum und der Stadt Lohr Kooperationspartner gefunden. Damit hat Hüttendorf in Lohr erstmals eine Kooperation mit dem Kreisjugendamt aufgenommen. In Zellingen gab es bereits ein Hüttendorf, das aber vom dortigen Jugendzentrum ohne Hilfe der Kreisjugendarbeit gestartet wurde.
Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen in Hüttendorf. Ende der Woche muss es abgerissen werden, weil es nicht für die Ewigkeit gebaut wurde und sich mit der Zeit Sicherheitsmängel entwickeln können. Während der Lagerzeit wurden die Hütten von zwei Zimmerleuten und einem Praktikanten auf Standfestigkeit geprüft.
“Die Kinder werden die Hütten in der letzten Nacht dieses Donnerstags versteigern”, sagt Heine. Sie hofft, dass Käufer der dicken Schalen auch bei der Stilllegung helfen.
Die Kinder haben sich schon Texte überlegt, mit denen sie die Holzhäuser „in bester Lage“ loben wollen. Es gibt Hütten mit „Panoramadach“, wo die Bewohner den Sternenhimmel sehen können. Hinter diesem Maklerspruch verbergen sich die dachlosen Hütten.
Wenn die Kinder von Donnerstag bis Freitag in ihrem lustigen Feriendorf übernachten, werden Planen an den dachlosen Häusern sowie den Lamellendächern befestigt, um für den Regen gewappnet zu sein.
Hühner als Gäste
Bis dahin werden die Kinder in Projektgruppen die Hütten zum Leben erwecken. Die Post wird geöffnet sein und junge Künstler werden im Atelier arbeiten. Andere werden im Juze-Gebäude backen und ihre Waren dann ins Dorf bringen, Heine und Häfner listen auf, was diese Woche noch geplant ist.
Sie freuen sich über den Besuch der Hühner: Im vergangenen Jahr war eine der Attraktionen des Unterhaltungsprogramms zum Jahresende das Ausbrüten von Hühnereiern. Laut Heine leben sie oder ihre Nachkommen heute auf einem Bauernhof in Gänheim. Die letztjährigen Welpen haben nun Kinder und Enkel, die nun im Hüttendorf erwartet werden. Für sie muss es ein Gästehaus geben, also einen Hühnerstall.
öffentliche Führung
Am letzten Abend dieses Donnerstags besteht für Angehörige und Gäste die Möglichkeit, das Hüttendorf bei einem Rundgang kennenzulernen. „Letztes Jahr haben wir wegen Corona nur mit den Kids Abitur gefeiert“, berichtet Juze-Geschäftsführer Heine.
Das Betreuerteam fand es gut, dass die Kinder wieder zusammen waren. Deshalb haben sie sich entschieden, von 18 bis 20 Uhr eine öffentliche Führung anzubieten und dann einfach mit den Mädchen und Jungen den Abschluss zu feiern.
MONIKA BUDEL
Kurzum: Urlaubsspaß 2022 in Lohr
„Eine Zeitreise ins Mittelalter“ ist der Titel des diesjährigen Ferienspaßes des Jugendzentrums der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Kooperation mit der Stadt Lohr. Es begann am 1. August und endet diesen Freitag nach drei Wochen. In der ersten Woche standen ganz im Sinne des Mittelalters eine Wanderung zur Burg Rothenfels und ein Ausflug in den Erlebnispark Burg Thurn auf dem Programm. Die Kinder hatten die Möglichkeit zu töpfern und schöne Dinge herzustellen. Sie konnten zu Rittern ausgebildet werden und an Turnieren teilnehmen. In der zweiten Woche bauten die Kinder mit den Betreuern das Hüttendorf. Mittelalterliches Dorfleben und die dazugehörigen Fantasy-Spiele stehen diese Woche auf dem Programm. Es gibt auch Projektgruppen. Nach Angaben der Leiterin des Jugendzentrums, Kerstin Heine, nahmen in der ersten und zweiten Woche 105 Kinder teil, in der dritten 85, darunter 15 ukrainische Mädchen und Jungen. Zwei junge Ukrainerinnen, die bereits einen Sprachkurs bei ihrer Landsfrau Iryna Stefanjuk absolviert haben, unterstützen das Betreuungsteam. „Und die Älteren haben den Jüngeren geholfen“, sagt Heine. Kurz gesagt, die Kinder verstanden sich gut. Vor allem die Älteren trafen sich auf Englisch. „Montagsmaler“ wurde auf Syrisch, Ukrainisch, Englisch und Deutsch gespielt. Ferienspaß für Kinder von sechs bis 13 Jahren. Der Fokus lag auf acht bis zehn Jahren. Laut dem Leiter von Juze ist einer der Vorgesetzten eine Krankenschwester. Bis auf vier Wespenstiche gab es fast keinen Behandlungsbedarf. (mb)
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