Nach zweijähriger Abstinenz lädt die Kirchengemeinde Neuzirkendorf am Sonntag, 14. August, zum Fest des Schutzheiligen Sankt Laurentius nach Weißenbrunn ein. In der Nähe der Kirche befindet sich eine Kapelle mit einem Brunnen, der den eigentlichen Ursprung des Kultes darstellt.
Der Legende nach floss im 17. und 18. Jahrhundert Wildwasser durch diesen Brunnen. Daher der Name Weißenbrunn. Viele Kranke aus dem In- und Ausland pilgerten nach Weißenbrunn, um sich in diesem Wasser zu waschen und wieder gesund zu werden. Votivtafeln und Holzkrücken, die im Kirchenschrein neben dem Hochaltar hängen, zeugen davon.
Die Kirche São Lourenço mit Kapelle und Brunnen wurde erstmals 1119 erwähnt. Die damalige Holzkirche wurde 1429 im Hussitenkrieg zerstört. Die zweite Kirche wurde 1494 erbaut und fiel dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer. Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde 1736 nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut.
ständiger Verfall
Weißenbrunn war bis 1803 im Besitz des Klosters Michelfeld. Danach übernahm der Freistaat Bayern den umliegenden Klosterwald, niemand kümmerte sich um die Kirche. Damals ging die Baupflicht auf die Gemeinde der Filiale Neuzirkendorf über. Ein Schreiben vom 31. März 1908 zeigt, dass der Niedergang überall spürbar war. Daher wurde auf Drängen des Königlichen Landratsamtes zumindest der größte Schaden an der Kirche durch die Ortsgemeinde Neuzirkendorf behoben. Weiter heißt es: “Aber nichts geschieht freiwillig und der Niedergang der Kirche ist unvermeidlich.”
Schildschlag
1928 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit polizeilich geschlossen und 1932 vom erzbischöflichen Amt in Bamberg zum Verkauf angeboten, nur um abgerissen zu werden. Tapfere Männer aus Neuzirkendorf informierten daraufhin das Landesamt für Denkmalpflege und konnten den Verkauf und die Zerstörung verhindern. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche während der Kämpfe in der Gegend von einem Projektil getroffen, das Dach und Dach schwer beschädigte.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche durch eine komplette Innen- und Außenrenovierung in den 1950er und 1970er Jahren, bis in die 1990er Jahre musste der Putz an den Innen- und Außenwänden teilweise ausgebessert und die Kirche komplett neu gestrichen werden. Im Jahr 2000 wurde der noch fehlende Glockenturm durch vier Glocken auf dem Dachturm ergänzt. 2004 folgte eine neue Orgel, die an der St. Laurentius wurde am 8. August 2004 eröffnet.
sonntags geöffnet
Seit Jahren ist die Kirche auch Anlaufpunkt für junge Verlobte, die in dieser sehr idyllischen Umgebung Ja sagen. Darüber hinaus ist die Kirche jeden Sonntagnachmittag für Besuche und Gebet geöffnet.
Den Festgottesdienst feiert Pater Tomasz Rostek am Sonntag, den 14. August um 9 Uhr. Da zum Fest wieder viele Gläubige erwartet werden, wird der Gottesdienst auch über Lautsprecher nach draußen übertragen. Eine Gruppe von Sängern begleitet die festliche Messe musikalisch.
Anschließend lädt die Pfarrgemeinde des Festplatzes zu einem Frühschoppen mit Weißwürsten ein. Mittags servieren die Organisatoren einen Schweinebraten. Grillspezialitäten werden ebenfalls angeboten. Nachmittags gibt es Kaffee und hausgemachte Kuchen. Das Dankgebet zu Ehren des Hl. Laurentius beginnt um 14 Uhr.
Information:
St. Lawrence
- Vermutlich im Nordosten Spaniens geboren
- Gestorben am 10. August 258 in Rom
- Patron der Armen, Köche und Konditoren, Gastwirte, Winzer und Weinbauern, Hirten und Herden und armen Seelen
- Anrufung gegen Feuersbrunst, Verbrennungen, Pest, Fieber, bei Augenkrankheiten