Online – 150 Jahre Kirche in Guttenbrunn

Freitag, 19. August 2022

Am 4. August wurde am Banater Zaun der Tag der Weihe der katholischen Kirche in der Arader Gemeinde Guttenbrunn/Zăbrani gefeiert. Grund dafür war das 150-jährige Jubiläum des Baus der imposanten und sehr gut erhaltenen Kirche. Die Guttenbrunner Kirche ist eine der größten Kirchen im Dorf Banat, mit einer sehr geschmackvollen und schönen Innenausstattung im sogenannten “Bauernbarock”. Der Festgottesdienst, zelebriert von Pastor Ionuț Cădărean und Diakon Ulrich Letzgus aus Reutlingen, lockte am Donnerstagnachmittag Gäste aus nah und fern sowie aus der rumänischen Ortsgemeinde in die Kirche. Pater Cădărean betonte die Freude, diese Kirche wieder fast vollständig besetzt zu sehen.

Unter den Ehrengästen waren: die deutsche Konsulin in Timisoara, Regina Lochner, die stellvertretende Bürgermeisterin des Bezirks Arad, Doru Sinaci, der Vizepräsident des Kreistages von Arad, Răzvan Cadar, und der Präsident des Deutschen Demokratischen Forums im Banat, Dr. Johann Fernbach, der Bundesvorsitzende des Schwäbischen Banater Verbandes in Deutschland, Peter-Dietmar Leber, der Vorstand der Adam Müller Guttenbrunn Stiftung, Erna Paler und der Leiter des neu eröffneten Verbindungsbüros des Verbandes in Temeswar, Walter Altmayer. Anschließend war die Gemeindeverwaltung, vertreten durch Bürgermeister Dănuț Codrean und weitere Gemeinderäte, zu einem festlichen gemeinsamen Abendessen im Kulturzentrum eingeladen.

Eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr und zwei traditionell gekleidete Ehepaare der Gruppe Banater Rosmarein aus Temeswar in Guttenbrunner Kirchweihtracht gaben dem zweisprachig gefeierten Gottesdienst einen besonderen Reiz. HOG-Vizepräsidentin Hiltrud Leber überreichte im Namen der HOG Guttenbrunn Pfarrer Cădărean eine Kerze des Benediktinerklosters Scheyern.

dr Nach dem Gottesdienst boten Franz Metz und die Solisten Simona Negru, Wilfried Michl und Anna Maria Popan ein Kirchenkonzert mit Werken von Banater Komponisten. In der vorangegangenen Pause hatten die Besucher Gelegenheit, eine eigens für die Veranstaltung unter der Orgelempore aufgebaute Ausstellung über die Kirchengemeinde Guttenbrunn mit Fotos und Dokumenten zu Kirche, Geistlichkeit, Schule, Männerchor, Musikarchiv und weiteren Büchern zu sehen. und Fotografien des Nachlasses des ehemaligen Ortspfarrers Jakob Pless zu besichtigen. Auf der Terrasse vor der Kirche gab es Kaffee und Kuchen. Vor dem Konzert sprach Diözesanarchivar Claudiu Călin über die Geschichte der Gemeinde und der Kirche, Dr. Franz Metz unterbrach das Konzert kurz vor den vier Ave Marias auf dem Programm, um über den Seitenaltar zu sprechen, eine Kopie des bekannten Marienbildes des spanischen Barockmalers Murillo aus dem 19. Jahrhundert. Das Bild ziert eine Sammlung von Ave-Maria-Kompositionen, die Dr. Metz erschien 2020 als Notenbuch und auch auf CD.

Unterstützt wurde Guttenbrunners Geburtstagsfest vom Demokratischen Forum der Deutschen im Banat, dem Gerhardsforum Banater Schwaben e. V., das Kulturwerk Banater Schwaben eV des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales sowie das römisch-katholische Ordinariat Temeswar. Laut Bürgermeister war das diesjährige Fest ein Ansporn für die Guttenbrunner, weitere Spenden für die Renovierung der Kirche zu sammeln. Werke aus Sakristei und Altarraum sind bei den Festspielen zu sehen, aber noch fehlt das Geld, um den Putz mit der ursprünglichen Zierfarbe zu versehen, und auch die Kirche bedarf einer äußerlichen Renovierung. Obwohl die Kirchenorgel ein wertvolles Instrument ist, ist es fast unmöglich, sie zu spielen, da sie auch Reparatur- und Wartungsarbeiten benötigt, die Dr. Metz für die Zuschauer am Ende der Show.

Zum Kirchenjubiläum in Guttenbrunn kamen auch zahlreiche Vertreter von Landesverbänden aus Deutschland, die im Banat anwesend waren, so die stellvertretende Bundespräsidentin der Banater Schwaben in Deutschland Christine Neu, deren Pfarrer Jakob Pless, der Präsident der Hilfen Schwäbisches Banat, war Nikolaus Ritten und Vizepräsident Dieter Probst, HOG-Präsidenten aus Nitzkydorf, Lenauheim, Deutsch-Sanktmartin, Lowrin und viele mehr

Dem Ereignis ging ein Bericht in der Banater Post von Hiltrud Leber voraus, die beschrieb, wie es dazu kam, dass vor 150 Jahren in Guttenbrunn eine neue Kirche gebaut wurde, die viel früher lag: „Ein großer Brand im Jahre 1866 zerstörte nicht nur zwölf große in Guttenbrunn Höfe, Ställe, Scheunen und andere Nebengebäude. Auch die erste Kirche, deren Bau 1736 begonnen und 1737 geweiht wurde, fiel den Flammen zum Opfer. Das Dach war mit Ziegeln gedeckt, die Decke und der Holzboden hielten den Flammen nicht stand. Die Auch das Vikariat brannte vollständig ab. (…) Bereits 1868, zwei Jahre nach dem großen Brand, verkauften einige Guttenbrunner ihre Wassermühlen und der Erlös wurde zum Bau der Kirche verwendet ehrenamtlich geleistet und die Ziegel selbst gebrannt Der Bau der Kirche kostete Unsummen, über 60.000 Gulden Die Gemeinde brachte über 45.000 Gulden auf Die Einweihung tion fand bei der Kreuzerhöhung am 14. September 1872 statt.“

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