Querdenker marschieren: Nürnberger Kundgebungen sind insgesamt friedlich geblieben – Nürnberg, Nürnberg

– Kaum ist die größte Hitze vorbei, sind wieder Querdenker unterwegs: Rund 2.500 haben sich laut Polizeischätzung bereits auf der Wöhrder Wiese versammelt; Mehrere hundert Menschen protestierten gegen seine kruden Thesen.

Nach mehreren Demonstrationen konzentriert sich die Aktion am Samstag, 20. August, auf die Wöhrder Wiese. Mit starren Absperrungen hält die Polizei – einschließlich berittener Streitkräfte – Gruppen auseinander. Etwa 150 Mitglieder linker Gruppierungen und etwa 300 Personen aus dem Kern des demokratischen Spektrums protestierten gegen die voraussichtlich bis in die Abendstunden andauernde Versammlung von Corona-Leugnern und Gegnern der Maßnahmen des sogenannten Menschenrechtsteams. . Sie prangern vor allem rechtsextreme Thesen, Tendenzen und Aktivitäten in der Querdenkerszene an. Neben den verbalen Auseinandersetzungen verliefen die Kundgebungen friedlich, bestätigt Polizeisprecher Marc Siegl.

Am Nachmittag schlossen sich mehr als 1.500 Demonstranten, die sich an der Sebalduskirche versammelt hatten, um zur Wöhrder Wiese zu marschieren, den ursprünglich rund 800 Teilnehmern des „Menschenrechtsteams“ an. Verdi-Fans waren vom Kornmarkt in die Spielstätte gezogen.

Auf dem Querdenker-Podest beklagte etwa Mediziner Rolf Kron (“Ich habe nie geimpft und werde ich nie”) die Behandlung gleichgesinnter Kollegen, die “kriminalisiert” worden seien. Sogar eine Frau, die als Holocaust-Überlebende präsentiert wurde, schloss sich diesem Strom an und protestierte “wie die Nazis” gegen die angebliche Konformität der Medien.

“Unerträgliche Verharmlosung”

Mehrere Sprecher der Gegendemonstrationen wiesen solche Vorwürfe als unerträglich zurück. So hat Roberto Paskowski vom Nationalverband der Sinti und Rom furchtbar detailliert beschrieben, wie die Nazis bei Menschenversuchen vorgegangen sind. Ein Vergleich mit den Maßnahmen der Krone ist daher eine unerträgliche Verharmlosung der NS-Verbrechen. „Wir werden es nicht dulden, dass die ethischen Grundsätze unserer Demokratie mit Füßen getreten werden“, sagte JoAchim Hamburger von der israelischen Religionsgemeinschaft.

Linke Gruppen waren bereits am späten Vormittag vom Plärrer in Richtung Innenstadt aufgebrochen. Die von Autonomia Organizada (OA) und Antifa Action Alliance organisierte Veranstaltung verlief ohne Zwischenfälle. Zunächst versammelten sich maximal 50 Personen, begleitet von fast ebenso vielen Polizisten. Später versammelten sich wieder ebenso viele Demonstranten. Sie schreien: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“. Pressesprecher Juri Hofer sagt: “Wir sprechen uns gegen Geschichtsrevisionismus und Nazi-Vergleiche aus.” Denn in der Querdenkerbewegung werden vor allem Parallelen zwischen der Corona-Impfkampagne und den zynischen Versuchen von Ärzten in der NS-Zeit gezogen.

Der Demonstrationszug führte über Ludwigstor, Ludwigstraße, Jakobsplatz, Dr.-Kurt-Schumacher-Straße, Färberstraße, Karolinenstraße und Königstraße zum Bahnhofsplatz. Von dort geht es weiter über Gleißbühlstraße, Marienstraße und Badstraße zur Wöhrder Wiese.

Auch die von Verdi angemeldeten Kundgebungsteilnehmer marschierten durch die Innenstadt zur Wöhrder Wiese. Neben Pastowski sprachen dort auch Alfred Estelmann, langjähriger Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, und der Historiker Eckart Dietzfelbinger. Ver.di bot daraufhin eine „Volksuniversität“ mit Workshops in mehreren Pavillons an, die sich auch mit „Medizin in Zeiten von Corona“ beschäftigte.

Das „Team Menschenrechte Nürnberg“, das zu seiner bundesweiten Kundgebung aufgerufen hat, ist eine Gruppe, die aus der alten Querdenkerszene hervorgegangen ist.

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