Röder über Laverty, Umweltschutz und Nachhaltigkeit / IDM Superbike

Jürgen Röder hat viele Pläne für die Zukunft seines Teams und des gesamten Motorsports. Speedweek.com sprach am Rande des IDM-Meetings in Assen exklusiv mit dem Bonovo-Chef.

Wenn die Superbike-Tests auf dem Circuit de Catalunya in Montmelo bei Barcelona gut laufen, wird Eugene Laverty für das Team Bonovo Action BMW bei den WSBK-Rennen in Magny-Cours, Barcelona, ​​Portimão, Argentinien, Indonesien und Australien antreten Rennen. Das hofft zumindest Teambesitzer Jürgen Röder.

Reichelsheims Manager im Odenwald setzt für die Zukunft große Hoffnungen in Laverty, allerdings nicht auf der Strecke, sondern im Management der Bonovos. Röder gab dem 36-jährigen Iren sogar 20 % des Bonovo-Teams und machte ihn zum Partner.

„Man kann auch Menschen, die nicht so eng mit dem Motorsport verbunden sind, dazu motivieren, sich dafür zu interessieren, wenn man die richtigen Worte findet“, sagte Jürgen Röder gegenüber SPEEDWEEK.com am Rande der IDM in Assen. “Deshalb habe ich Eugene mitgenommen, er ist ziemlich jung, mit 36 ​​hat er schon eine gewisse Ernsthaftigkeit und hat noch die Vision von Jugend.”

Vor allem die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Motorsport stehen ganz oben auf der Agenda von Röder. Laverty soll bei der Umsetzung helfen. Röder: „Nächste Saison werden Solarmodule auf unserem Trailer liegen [Sattelauflieger] angemessen, sodass wir hier nahezu energieautark sind. Und einer unserer Hauptsponsoren in der Schweiz engagiert sich im Bereich CO2-neutraler Treibstoffe. Wir sind auch an internen Tests beteiligt. Auf diesem Gebiet sind Sie weit gekommen. Laut Dorna sollen Teams ab 2024 nur noch mit CO2-neutralem Kraftstoff fahren.»

Doch nicht nur die Bikes bereiten Röder Sorgen. „Nein, für mich ist das Hauptproblem die ganze Logistik drumherum“, sagt Röder, „wir sind dabei, alles zu optimieren, zum Beispiel all die Plastiksachen wie Flaschen, Verpackungen, all diese Pappbecher für Kaffee und Getränke, einfach alles wird es nächstes Jahr nicht mehr geben.” Das Bonovo-Team arbeitet diesbezüglich eng mit der Technischen Universität Darmstadt zusammen.

Röder: „Wir wollen das Thema Umweltschutz gerade im Motorsport intensiver angehen und weiter voranbringen. Eugene hat dazu relativ viele Möglichkeiten im Marketing. Wir wollen alles öffentlich machen, alle Masterarbeiten, die sich mit diesen Themen beschäftigen. Wir wollen wissen, was wir falsch gemacht haben, was und wie wir es besser machen können. Wir hoffen, dass dies Diskussionen anregt. Wir brauchen Input, Ideen von außen, von Leuten, die damit in anderen Bereichen Erfahrungen gemacht haben.”

Der Bonovo-Chef hat ein klares Ziel vor Augen: „Diesen Sport soll man auch in 20 Jahren noch ausüben können. Aber es wird nicht einfach, wenn wir nichts ändern.”

Und es geht noch weiter, wenn es um Veränderungen im Team Bonovo Action BMW Racing geht. „Nächstes Jahr werden wir auch einen eigenen Koch dabei haben, sowie unser eigenes Essen, das uns von einem Sponsor aus dem Edeka-Bereich zur Verfügung gestellt wird“, sagt Röder stolz. „Wir müssen nicht mehr lokal einkaufen. Und wir werden Wasseraufbereitungsanlagen dabei haben, damit wir unser eigenes Wasser anbauen können und diese Plastikflaschen nicht mehr brauchen. Jedes Teammitglied hat dafür eine eigene Box. Dies wird für die nächste Saison erneut veröffentlicht und strukturiert.”

Hessian ist überzeugt, das Richtige zu tun. „Wir müssen das vor allem tun, um junge Leute zu generieren. Wir brauchen frisches Blut. Das können wir meiner Meinung nach nur, wenn wir sagen, wir sind nicht mehr dreckig. Wir sind immer noch laut, ja, aber wir tun unser Bestes für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit.“

Dass diese Pläne in der ersten Staffel nicht immer aufgehen, weiß auch Röder. Aber: «Lasst uns alles so sauber wie möglich ändern. Die logistischen Prozesse dahinter auch. Auch die ganze Reisetätigkeit, die nicht immer jeder mit dem eigenen Auto antritt. Wir können Leute abholen und transportieren, vielleicht mit dem Bus. Alles, um unseren ökologischen Fußabdruck ein wenig sauberer zu machen.“

Angesprochen auf E-Bikes im Motorsport verteidigt sich Jürgen Röder. “Nein. Die Frage ist sowieso, ob die elektronische Technik der Weisheit der letzte Ausweg ist. Wenn man sich die Formel E mit all den Dieselaggregaten für die Batterien dahinter ansieht, frage ich mich, ob das Thema nicht diskutiert wird.” bis ins Absurde. Man sollte auf CO2-neutralen Sprit setzen, den es schon gibt. Die Frage ist, ob er in den gewünschten Mengen produziert werden kann und wie viel der Liter am Ende kostet.“

E-Mobilität wird nach Meinung von Röder auch in der Privatwirtschaft eine gewisse Rolle spielen, aber für ihn ist das nur ein Zwischenschritt, es muss weiter gehen. “Wenn jetzt alle Elektroautos fahren würden, würde die Infrastruktur zusammenbrechen.”

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