Schlosslichtspiele mit Lichtshows in Karlsruhe gestartet – SWR Aktuell

Trotz steigender Energiepreise erstrahlen seit Donnerstagabend täglich Lichtspiele an der Fassade des Karlsruher Schlosses. Laut Veranstalter gibt es ein Konzept der Ressourcenschonung.

Das Motto der diesjährigen Schlosslichtspiele lautet „music4life“, was die Veranstalter direkt mit Lebensfreude und Leichtigkeit verbinden. Dies soll auch im Mittelpunkt der diesjährigen Schlosslichtspiele stehen. „Musik ist eine Art Religion für die Ohren“, sagt Schlosslichtspiele-Kurator Peter Weibel vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM).

Die Premiere der Schlosslichtspiele Karlsruhe war ein Besuchermagnet















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Am Donnerstagabend wurde es vor dem Karlsruher Schloss sehr voll: Ausgerüstet mit Campingstühlen, Decken und Leckereien versammelten sich Hunderte von Menschen bei lauen Temperaturen, um die Schloss-Lichtshow zu sehen. Cheforganisator Martin Wacker zeigte sich überrascht, dass die Wiesen vor dem Schloss an einem Wochentag so beliebt waren.

„Wir haben hier an einem Donnerstagabend fast 10.000 Menschen! Ein Eröffnungsabend hätte für uns nicht besser sein können.“

Das ganze Team freue sich sehr, betont Wacker, dass die Schlosslichtspiele auch in diesem Jahr wieder uneingeschränkt stattfinden können. „Wir freuen uns, die Schlosslichtspiele wieder als Begegnungsort für Menschen anbieten zu können. Keine Einschränkungen. Kein Eintritt und keine Grenzen. Wir freuen uns sehr!“

Das freute nicht nur den Veranstalter, auch die Menschen vor Ort sind gespannt auf das Geschehen im Karlsruher Schloss:

„Ich finde das echt cool! Es sind viele Leute hier, die Stimmung ist gut. Es macht Spaß.“

Mehr Programm und kürzere Shows

Im Karlsruher Schloss gibt es eine Mischung aus Alt und Neu zu sehen: Sechs neue Lichtprojektionen stehen in diesem Jahr auf dem Programm, sowie Aufführungen aus den bisherigen Lichtshows des Schlosses. Eine der Neuheiten ist die Show des französischen Duos, das die diesjährigen BBBank Awards „Atelier V3“ mit ihrer Komposition „Resilence (2022)“ gewann. Unter anderem wird „Karlskompensator“ aus der letztjährigen „Genelabo/Crushed Eyes Media“ wieder gezeigt. Auch das Festival of Light, bei dem innerstädtische Gebäude kunstvoll illuminiert werden, findet wieder statt.















Leuchtet das Schloss trotz steigender Energiepreise?

Trotz steigender Strom- und Gaspreise haben sich Martin Wacker und sein Team entschieden, die Schlosslichtspiele in diesem Jahr umzusetzen. Allerdings mit einigen Umwegen, um Ressourcen zu schonen. Die Shows sind laut Wacker um ein Drittel kürzer als im Vorjahr und dauern nur noch vier statt sechs Wochen. Auch wird beim Festival of Light nur der Marktplatz beleuchtet, aber keine Beleuchtung, wie am Turmberg.

Zudem sei der verbrauchte Strom Ökostrom aus Wasserkraftwerken, sagt Wacker und rechnet vor. „In vier Wochen Schlosslichtspiele haben wir 4.000 Kilowattstunden verbraucht. Das ist ein Zwei-Personen-Haushalt für das ganze Jahr. Wenn die 200.000 Menschen, die wir erwarten, zu Hause bleiben würden, würden sie beim Fernsehen und Pizzabacken deutlich mehr Strom verbrauchen.“ Außerdem ist Kunst nach zwei Jahren auch Energie für Mensch und Seele und damit eine gute Investition.

Gastronomie im Karlsruher Schloss wieder erlaubt

Wegen der Corona-Pandemie gab es 2021 keine Essens- und Getränkestände im Schloss, dieses Jahr ist es wieder erlaubt. Die Stände sind laut Veranstalter täglich von 19 bis 23 Uhr geöffnet. Vom 9. bis 11. September findet zudem eine Food Truck Convention statt, die das Essensangebot noch einmal erweitern wird. Die Schlosslichtspiele dauern bis zum 18. September.

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