Seidl rotiert durch die Bezirksliga – weil er „Fußball wieder richtig mag“.

Unaufhaltsames Ausnahmetalent: Christian Seidl (r.) lässt im Zusammenspiel mit seinen beiden Stürmerkollegen Andreas Drexler und Patrick Pfisterer die Hintermannschaften der Bezirksliga Ost in den Rängen verzweifeln. −Foto: Franz Nagl

Von Franz Nagel

Viele sehen Künzings nächstes Gastspiel in der Bezirksliga Ost beim TSV Regen (Samstag, 16 Uhr), wie bereits entschieden. Sicherlich nicht ohne Grund, denn der östliche Kreisliga-Spitzenreiter ist in dieser Saison neben der Spvgg Ruhmannsfelden noch ungeschlagen und in Balllaune. 29 Tore hat der FCK in sechs Ligaspielen erzielt – im Schnitt fast fünf pro Spiel. Allein Christian Seidl (27) erzielte 14 Tore.

„Künzing ist meine Heimat, das ist mein Nest“, sagt der Torschütze, der im letzten Spiel gegen den SV Perlesreut nicht zum 5:2-Erfolg beigetragen hatte. Dann sprang einer seiner beiden vorderen Teamkollegen mit einem Hattrick ein – Patrick Pfisterer. Das Trio Seidl, Pfisterer und Andreas Drexler ist für 26 der 29 Tore verantwortlich, die „Römer“ in dieser Saison bisher erzielt hat – ein fabelhaftes Ergebnis und eine Ansage an die Konkurrenz.

Warum es ihm persönlich nach der Schalding-Rückkehr so ​​gut geht, erklärt Seidl im Interview mit der Lokalzeitung: „Fußball macht mir wieder richtig Spaß. Ich kann wieder mit meinen Freunden spielen und spüre keinen Druck von außen, wenn es mal nicht so läuft. Und mit Pat (Pfisterer, Anm. d. Red.), Andi (Drexler) und Witti (Alexander Wittenzellner) habe ich tolle Teamkollegen, die mir Raum schaffen.“ Rückblickend auf die jüngere Vergangenheit weiß Seidl das zu schätzen.

Nach seiner ersten erfolgreichen Zeit beim SV Schalding (2016-18) war der 27-Jährige bereits in seinen Jugendklub zurückgekehrt und war in der Corona-Saison 2019/21 mit 24 Toren und 14 Assists in 22 Spielen der herausragende Spieler wieder das Abenteuer Regionalliga im Reutthinger Weg gewagt. Aber Seidl hat in der vergangenen Saison nie geklappt. Am Ende stand der Abstieg zum SVS und Seidls Abgang fest.

Schalding-Rückkehr gescheitert: „Am Ende lag es an mir“

„Es gab mehrere Gründe. Ich bin schon erschöpft in die Saisonvorbereitung gestartet, habe meinen Rhythmus nicht gefunden, nicht viel gespielt, nicht getroffen und immer mehr mein Selbstvertrauen verloren. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass insbesondere Trainer Stefan Köck immer an mich geglaubt und mich in vielen Gesprächen aufgebaut hat. Aber am Ende war ich schuld, dass es nicht geklappt hat“, verrät Seidl, der in der Landesmeisterschaft in 33 Spielen nur zwei Tore erzielte.

Nur 65 Minuten benötigte er nach seiner Rückkehr im Sommer, da hatte er mit dem SV Schöfweg bereits seine ersten beiden Tore zum Auftakt der Kreismeisterschaft erzielt. Nicht nur wegen der Persönlichkeit von Christian Seidl träumt man bei B8 von der Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga. Im Sommer verpasste “Römer” – geschlagen von Sänger Seidl – am Ende den großen Erfolg in der Relegation, danach blieb die Mannschaft völlig geschlossen. Jetzt gibt Seidl auf dem Platz den Ton an – und macht ein klares Statement: „Wir müssen nicht lange hinhalten. Wir haben ein sehr starkes Team und unser Ziel ist ganz klar der Aufstieg. „Huthurm und Ruhmannsfelden sind genauso stark gestartet wie wir und Passau wird definitiv weiterkommen“, glaubt Seidl.

An diesem Wochenende reist der FCK allerdings nach dem Regen zunächst ins Bayerwaldstadion, wo er auf den Aufsteiger trifft. Der TSV erwischte einen schlechten Start (siehe Kasten rechts) und wird alles daransetzen müssen, das magische Dreieck aus Pfisterer, Drexler und Christian Seidl im Zaum zu halten.

− August

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