Seit 2007 ist das Café Konkret Uedems Anlaufstelle für Hilfesuchende

Festival in Uedem
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Café Konkret feiert 15-jähriges Bestehen

Seit 2007 setzen sich die Mitarbeiter der Einheit ehrenamtlich für hilfesuchende Menschen in der Gemeinde Uedem ein. Die nun schon lange ökumenische Initiative ging vom katholischen Pfarrer Kröll aus.

(RP) Auf Initiative von Pastor Kröll entstand 2007 das „Café Konkret“ als Projekt der katholischen Kirchengemeinde San Francisco für Hilfesuchende. Bis heute unterstützen die Freie Evangelische Gemeinde, die Evangelische Kirche und der Caritasverband Kleve die Einrichtung in vorbildlicher ökumenischer Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche. Dieser ökumenische Verein finanziert mit Unterstützung der Gemeinde Uedem die laufenden Kosten der angemieteten Räume.

Die Aufgaben der mittlerweile 55 Helfer, ob Fahrer, Verkäufer oder Berater, haben sich von Jahr zu Jahr erweitert. Schwerpunkte waren zunächst das Sammeln und Verteilen überschüssiger Lebensmittel nach dem Tafelprinzip, die tägliche Beratung zu sozialen, pädagogischen, wirtschaftlichen und pädagogischen Fragen, Information und Vermittlung sowie Fachberatung. Die Betriebskosten werden durch Spenden finanziert. Spenden werden von Geschäftsleuten und Unternehmern von Uedem, Einzelpersonen, Stiftungen, Jubiläen, Todesfällen, gesponserten Rennen und vielem mehr geleistet. Beide Organisationen wenden sich mehrmals im Jahr an Lebensmittelmärkte und bitten darum, ein oder zwei zusätzliche Artikel zu kaufen, die für Café Konkret gesammelt werden. Das Fahrzeug, mit dem die Lebensmittel 2007 abgeholt wurden, war in die Jahre gekommen. Eine Neuanschaffung eines Kühlfahrzeugs war erforderlich. Ohne den immensen Spendenwillen wäre die Neuanschaffung nicht möglich gewesen.

Am Sonntag, 21. August, anlässlich des Tag der offenen Tür von 12:00 bis 16:00 Uhr, segnet Pfarrer Engels gegen 15:00 Uhr das Fahrzeug. In den letzten Jahren wurde die Segnung aufgrund der Corona-Pandemie verschoben – aus Verantwortung gegenüber den Mitmenschen.

Auch in den schweren Zeiten der Vergangenheit wurde das Café Konkret seinem Anspruch gerecht. Allen Ratsuchenden wurde geholfen, auch in den Jahren, in denen die Zahl der Klientenfamilien aufgrund des starken Zustroms von Asylbewerbern und Flüchtlingen und der besonderen Situation durch die Corona-Pandemie zunahm. Essen wurde nicht mehr in geschlossenen Räumen verteilt, sondern im überdachten Hof gegenüber dem Agathawall. Die Helfer des Café Konkret verraten Ihnen gerne, wie sich die Räumlichkeiten in nächster Zeit verändern werden.

Wirtschaftliche Veränderungen durch die Corona-Pandemie und Energiekrise sowie neue Flüchtlingsbewegungen und Preissteigerungen durch den Krieg in der Ukraine haben in diesem Jahr zu einer Verdopplung der Kundenfamilien geführt, die bei Café Konkret Hilfe suchen. Nach dem Tag der offenen Tür werden neue Helfer erwartet, ob als Fahrer, Verkäufer oder Berater.

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Integrationsarbeit von Café Konkret und hebt insbesondere das freiwillige Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des nach der Flüchtlingswelle 2015/2016 aufgelegten Landesprogramms „Komm An“ hervor. „Komm An“ unterstützt auf freiwilliger Basis Projekte, die Integration und Zusammenschluss fördern.

Für viele „Kunden“ ist das Café Konkret der Fixpunkt des Wochenablaufs, die verlässliche Größe. Bedürftigen Menschen wird ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt. Was liegt also näher, als gegenüber dem Café Konkret in der Mosterstraße ein Kontaktcafé zu schaffen. Das Café Kontakt öffnet jeden Mittwoch von 16:00 bis 18:00 Uhr. Jeder ist willkommen, andere Leute kennenzulernen. Kaffee und Kuchen sind kostenlos.

Ein besonderer Fokus der täglichen Arbeit liegt auf Familien mit Kindern. Sie werden jeden Sommer zu einem Tagesausflug mit ihren Eltern eingeladen. Für einige Kinder sponsert Café Konkret in den Sommerferien ein Sommercamp auf Ameland. Auch die Aktion Lichtblicke unterstützt dies mit ihrer Hilfe für Kinder in Not. Mit einer Weihnachtsbaum-Wunschbaum-Aktion werden gezielt Kinderwünsche erfüllt. Die Betreiber des Café Konkret sind immer auf der Suche nach Verbesserungsvorschlägen für ihr Angebot. Gute Kontakte zu den Tafeln der Nachbarschaft führen nicht nur zum Austausch von Lebensmitteln. Gute persönliche Kontakte erweisen sich als hilfreich. Nach dem Vorbild der Gelderner Tafel hat das Cafe Konkret 2019 ein Schulmaterialmagazin ins Leben gerufen, in dem Kinder aus benachteiligten Familien fast alle Schulmaterialien kostenlos erhalten. Erstklässler freuen sich über eine Schultasche.

Café Konkret verfolgt damit das Ziel, mehr Chancengleichheit in der Bildung zu erreichen und den Kindern von heute eine selbstbestimmte Zukunft als Erwachsene von morgen zu ermöglichen.

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