Stefani Rackes da Silva de Buchloe engagiert sich für LandsAid in Uganda – eine Reportage mit Interview

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Stefani Rackes da Silva mit ugandischen Studenten
Stefani Rackes da Silva besucht ugandische Studenten, die ihre eigenen Gärten pflegen und ihre Mahlzeiten mit Ananas und Auberginen würzen. © LandsAid

Buchloe/Uganda – Zwei volle Jahre waren Schulen in Uganda wegen Corona geschlossen. Die Schulen haben sich erst seit Anfang dieses Jahres wieder normalisiert. Inzwischen haben die Kauferinger Hilfsorganisation LandsAid und die Emesco Development Foundation damit begonnen, ihr Schulgartenprojekt an 31 weiteren Schulen im Stadtteil Kibaale fortzusetzen.

Das Ziel: Menschen in den ärmsten ländlichen Gebieten Zugang zu ausreichend Nahrung zu garantieren. Ebenfalls an Bord ist LandsAid-Mitarbeiterin Stefani Rackes da Silva aus Buchloe, die sich derzeit auf einer Überwachungsreise im Buyanja County, Kibaale District, Uganda befindet.

Auf ihrer Reise verschaffte sich Stefani einen Überblick über das Projekt, mit dem Schulkinder an moderne Anbaumethoden herangeführt werden, um zum ökologischen Gleichgewicht beizutragen. Davon profitieren insgesamt 19.000 Kinder im schulpflichtigen Alter.

Durch das gemeinsame Anlegen und Bewirtschaften eines Schulgartens sollen Schülerinnen und Schüler ländlicher Grundschulen der Region nachhaltige Anbaumethoden erlernen, also bezahlbare Techniken und ökologische Anbaumethoden, die auch hohe Erträge versprechen.

Bisher hat Stefani bei ihrem Projektbesuch zwölf Schulen untersucht. Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 11 und 15 Jahren haben bereits damit begonnen, sie anzubauen und zu kultivieren. Obst und Gemüse aus dem Schulgarten werden für Schulernährungsprogramme verwendet und bereichern die täglichen Mahlzeiten.

Das Projekt wird unterstützt von der Aktion Deutschland Hilft. LandsAid ist seit 2012 Mitglied im Bündnis deutscher Hilfswerke. Mehr zum Schulgartenprojekt erklärt Stefani hier im Interview.

Wie sind Schulgärten?
Stefani Rackes da Silva: „Im Allgemeinen leiden die von unserem Projekt betroffenen Dörfer unter der schlimmsten Dürre seit acht Jahren. Je nach Zugang zu einer nahe gelegenen Wasserquelle befinden sich die Gärten in unterschiedlichen Stadien der Ernte. Während Schulen mit Zugang zu einer nahe gelegenen Wasserquelle grünere und reichhaltigere Ernten haben, haben Schulen in trockeneren Regionen in den letzten drei Monaten fast kein Gemüse angebaut. Zudem erfordert die Situation gerade von diesen Kindern noch viel Arbeit – zum Beispiel lange Spaziergänge, um die Gärten zu bewässern.

Ist jeder Garten anders gestaltet?
Stefani Rackes da Silva: Jede Schule ist für ihren eigenen Garten verantwortlich, weshalb jeder Garten anders ist. Die Größe der Gärten und die Art der angebauten Pflanzen hängen von der Größe der jeweiligen Schule ab. In kleinen Schulen konzentriert sich der Anbau auf Kohl, Auberginen, Zwiebeln, Bohnen, Karotten und Tomaten. Neben diesen Gemüsen werden in den größeren Schulen auch Bananen, Kaffee, Maniok und Ananas angebaut.

Wie finden Schulkinder das Projekt? Bist du glücklich darüber?
Stefani Rackes da Silva: Ja, Kinder lieben die landwirtschaftlichen Aktivitäten, die ebenfalls Teil des Lehrplans sind, aber auch die Arbeit mit Gleichaltrigen. Sie essen auch gerne Obst – wie Bananen und Ananas – und Gemüse direkt vom Feld.

Wie wird das Projekt allgemein aufgenommen, auch von der Gemeinde und den Eltern?
Stefani Rackes da Silva: Einer der interessantesten Aspekte, die ich persönlich feststellen konnte, war die Einbeziehung der Eltern in das Projekt. Kinder bringen ihren Eltern oft die Grundlagen des Pflanzen- und Erntezeitpunkts bei und wie man Schädlingsbefall vermeidet. In einigen Schulen verhinderte das Projekt sogar Schulabbrüche – vor allem bei Mädchen: Dank der produzierten Lebensmittel müssen sie ihren Eltern nicht in der Landwirtschaft helfen.

Daher spielt der Klimawandel auch in diesem Projekt eine wichtige Rolle. Wie ist die Situation hier im Allgemeinen?
Stefani Rackes da Silva: Der Klimawandel stellt Gemeinden, die am dringendsten Hilfe benötigen, vor eine doppelte Belastung. Es ist äußerst wichtig, Strategien zu finden, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, zum Beispiel in Form von effizienten Methoden der Wassergewinnung und Bewässerung.

Mehr Informationen bei https://landsaid.org.

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