Szenen in Gelsenkirchen: 28 Locations, 100 Künstler – eine Idee

Gelsenkirchen-Ückendorf.
Zweiter Anlauf – Kulturleben im Landkreis: Die „Szeniale“ 2022 steht bevor und damit ein großer Tag für Gelsenkirchen. Was ist geplant.

Musik, Theater, Fotografie, Malerei, Poesie, Performance, Virtual Reality und Literatur – grenzüberschreitend, Musikinteressierte, Künstler und Kulturschaffende: Nach dreijähriger Pause macht die „Szeniale“, das Festival der freien Künste, eine Pause Samstag, 20.08.2020 zweiter Versuch – und gleichzeitig die Planung Großes im Stadtteil Ückendorf und darüber hinaus zu schaffen. Das Leitmotiv, so einfach wie komplex: „Die Welt beginnt nebenan“.

Szeniale Gelsenkirchen: 100 Künstler, 28 Spielorte – eine Idee

28 Häuser, 100 Künstler bespielen an diesem Samstag 13 Stunden lang Straßen, Plätze, Ateliers, Hinterhöfe und öffentliche Gebäude, machen die Südstadt zu einem einzigartigen Raum, geben Impulse und zeigen Perspektiven für Veränderungen auf. „Der Fokus liegt auf Nachbarschaftsbeziehungen“, erklärt Festivalleiter Christoph Lammert im Vorfeld der Idee, über den Tellerrand zu schauen, mit der Erkenntnis, dass gleich um die Ecke ein neuer Impuls kommen könnte. Das Kreativquartier Ückendorf als Gestaltungsraum für Kunst und Kultur – ein „wesentliches Merkmal einer erfolgreichen Gesellschaft“, wie Lammert es nennt. Und das alles ist zu Fuß erreichbar.

Im Mittelpunkt der „Szeniale“ stehen Begriffe, die unser gesamtes Handeln und Arbeiten wirklich beeinflussen, weit über Kunst und Kultur hinaus: Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Verantwortung, Nachbarschaft. Und doch müssen diese Themen wieder in den Fokus gerückt werden – gerade weil es wichtig ist, sich ständig mit ihnen auseinanderzusetzen. Kulturdezernentin Anne Heselhaus lobt, dass „auf den sozialen Frieden Rücksicht genommen wurde“ und sich der Schulterschluss mehrfach ausgezahlt habe. „‚Szeniale‘ und das Programm zeigen, was Gelsenkirchen zu bieten hat.“




Die „Szeniale“ setzt Nachhaltigkeit direkt als Innovation um: Auf ein gedrucktes Programm wird es dieses Jahr nicht geben. In der Vergangenheit habe man die Erfahrung gemacht, dass viele der über 3.500 Programme ungenutzt blieben, erinnert sich Christoph Lammert. „Es gibt Dinge, die sind notwendiger“, sagt er auch.


„Szeniale“ Gelsenkirchen: Das Programm steht Besuchern in Form einer App zur Verfügung

Wie soll es also weitergehen? Mit Hilfe einer webbasierten Anwendung, die jeder „Szeniale“-Besucher auf sein Smartphone laden kann. Was – auch inhaltlich ausgefeilt – in der Handhabung begeistert: Portraits aller Künstler sind dort ebenso zu finden wie das Programm, aber auch die einzelnen Locations (drei davon sogar auf Privatgrund) und die Einkehrmöglichkeiten .

Auch das ist eine Frage der Nachhaltigkeit: Die „Szeniale“ verzichtet bewusst auf ein zusätzliches gastronomisches Konzept – schließlich gibt es in der Nachbarschaft viele Möglichkeiten, die die ortsansässigen Bars, Restaurants, Cafés und Kneipen bieten.

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Und die Künstler? Mit Begeisterung und Vorfreude sehen sie dem „Szeniale“-Tag entgegen. Da wäre Laetitia Stengel, die junge Musikerin aus Dorsten, die in der Brotfabrik einige Popsongs auf ihre Art singen wird. Dabei wird sie von ihrer Band unterstützt. Laetitia Stengel hatte Gelegenheit, solistisch am Musiktheater im Revier oder mit der Neuen Philharmonie Westfalen aufzutreten.

“Szeniale” in Gelsenkirchen: Diese Künstler treten auf

Da wäre auch Julian Rybarski, der bei der „Szeniale“ nicht nur mit seiner 2006 gegründeten Frauenmusikakademie, sondern auch mit seiner Band in der Heilig-Kreuz-Kirche dabei sein wird und mit „Sprinkles of classic rock“ Gitarrenpop macht , Blues, amerikanische und moderne Indie-Sensation”. Mit dabei ist auch Michael Gees, der es als „Freude und Privileg“ ansieht, bei der diesjährigen „Szeniale“ und in der Nicolaikirche musizieren zu dürfen. Mit „Música do Futuro“ kommt der Komponist, Pianist und Improvisator ins Viertel.

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Günter Scholten aus Bochum ist ein Grenzgänger – er war von Anfang bis Ende in den Stadtgrenzen von Gelsenkirchen und Bochum unterwegs. Seine Arbeiten zeigen, wie irrelevant diese Grenze ist und wie wichtig sie zugleich ist. Der Vortrag von Katherine Tinteren-Klitzke trägt den Titel „Bochum Hbf“ auf der „Szeniale“ 2022. Getreu dem Leitmotiv „Die Welt beginnt nebenan“ zeigt er, worum es geht: „Abfahrt und Ankunft, Ausgangspunkt und Ziel“.

Auch Norbert Labatzki kommt nach Ückendorf und stellt mit seiner Arbeit große Fragen: “Was ist aus dem Zusammenhalt im Ruhrgebiet geworden? Wohin geht das Ruhrgebiet? Wer sieht sich noch als Arbeiter?” – seine Literaturzeitschrift präsentiert ein Stück Stadt- und Heimatgeschichte.

Diese sechs stehen stellvertretend für all die anderen Künstler, Kulturschaffenden, die die „Szeniale“ 2022 zur Bühne für die Quartiere machen werden, die ein Festival ausmachen, bei dem es um die Vielfalt des Lebens geht, um die Begegnung von Kunst und Kultur, einfach: um die Begegnung von Leute. .


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