fDas raue B-Team war in Aufruhr. Aufgrund eines Artikels hat ihre Kollegin Mrs. D. gelesen und deren Quintessenz sie gleich in den firmeninternen Team-Chat gepostet hat. „Hilfe, ich trinke zu viel Kaffee!“ war der Eintrag und bezog sich auf einen Ernährungswissenschaftler, der sagte, dass die Grenze bei vier Tassen pro Tag liege und alles andere schlecht für die Gesundheit sei. „Wann fängt die Kaffeesucht eigentlich an?“, fragte Kollege F., als er Frau B. im Flur. Ist es bedenklich, dass er morgens, wenn er ins Büro kommt, schon zwei Tassen getrunken hat?
Frau. B. verriet, dass sie immer „nüchtern zum Kaffee“ ins Büro komme und damit während des Arbeitstages sozusagen eine Freikarte für vier volle Tassen habe. Im Homeoffice geht das einfach nicht.
Apropos Homeoffice – das Stichwort gab Frau B. die Idee, von einem anderen Artikel zu erzählen. Von dem Internetportal, auf dem sie ihn fand, und dem dort genannten „Juristen“ hatte sie allerdings noch nie etwas gehört. Allerdings fand sie ihre Meinung durchaus interessant: Arbeitnehmer haben auch im Homeoffice Anspruch auf kostenlosen Kaffee, solange der Arbeitgeber ihn auch am Arbeitsplatz zur Verfügung stellt. Dieser Anspruch ergibt sich aus dem „Gewohnheitsrecht“.
Betriebsjahr
Während es im Unternehmen schon lange üblich ist, dass Kaffee gratis ist, können sich die Mitarbeiter darauf verlassen, dass dies auch weiterhin so bleibt. Auch wenn ein Teil der Arbeit mittlerweile am heimischen Schreibtisch erledigt wird. Dieser Grundsatz der „Geschäftspraxis“ wurde vom Verfassungsgerichtshof bestätigt und lässt sich auf Kaffee im Homeoffice übertragen. Kaffee muss entweder vom Arbeitgeber nach Hause geschickt werden, oder Arbeitgeber müssen den Kaffeekonsum im Homeoffice bar bezahlen. „Gut zu wissen, nicht wahr?“ sagte Mrs. B. stolz. Immerhin hat sie sich während der Pandemie eine teure Siebträgermaschine gekauft.
Kollege F. war kurz überrascht, kehrte dann aber zum ursprünglichen Thema zurück. Allein dieses Gespräch offenbart eine Kaffeesucht im Spätstadium, sagte er. Und schlug vor, mit einer Tasse Espresso in der Küche fortzufahren.